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Pionier des Realitätsfernsehens

"Ganoven-Ede" Eduard Zimmermann tot

500 Folgen Aktenzeichen XY ... ungelöst
Eduard Zimmermann verstarb am Samstag in München ZDF/Hermann Roth

Der frühere ZDF-Moderator und TV-Produzent Eduard Zimmermann ist am Samstag im Alter von 80 Jahren in München gestorben

Nachruf - ZDF, 20.9.2009, 23.30 Uhr
Er galt als bekanntester Verbrecherjäger des deutschen Fernsehens In seiner "Amtszeit" half er, selbst viele aussichtslos scheinende Kriminalfälle aufzuklären Seine erfolgreiche Sendereihe "Aktenzeichen XY ... ungelöst" schreckt seit Jahrzehnten immer wieder Straftäter auf. Im Februar hatte Eduard Zimmermann im heimatlichen Bayern noch seinen 80. Geburtstag gefeiert. Nun starb er am Samstag in München.

Vor mehr als 40 Jahren war der Journalist mit dem Quotenbringer "XY" erstmals auf Sendung gegangen. "Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung nutzen, das ist der Sinn dieser Sendereihe" - Mit diesen Worten leitete Zimmermann am 20. Oktober 1967 im ZDF die erste Ausgabe ein. Damals konnte er nicht erahnen, dass die Fahndungssendung noch heute zu den Dauerbrennern im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zählt. Dank aufmerksamer Zuschauer wurden zudem zahlreiche Straftaten letztlich aufgeklärt.

Vor rund zweieinhalb Jahren ließ der Münchner in einem Interview keine Zweifel daran, dass eine der ältesten Sendungen des Zweiten weiterhin erfolgreich sein werde, "da die Kriminalität voraussichtlich nicht aussterben wird, dürfte das Thema auch in Zukunft die Menschen interessieren", sagte der Journalist, der bis 1997 insgesamt 300 Folgen der von ihm konzipierten Fernsehreihe moderierte und in seinem Umfeld "Ganoven-Ede" genannt wurde.

Im Herbst 1997 verabschiedete sich der Journalist aus dem Rampenlicht und arbeitete fortan hinter der Kamera Zudem regte er ein Sicherheitsportal im Internet an.

ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte Eduard Zimmermann als einen Pionier des Realitätsfernsehens in Deutschland: "Zimmermann hat die Möglichkeiten des Fernsehens für die Verbrechensbekämpfung früh erkannt und konsequent eingesetzt. Dabei hat er seine Werteorientierung zum Maßstab seiner Arbeit gemacht." Mit seiner Sendung habe Zimmermann maßgeblich dazu beigetragen, die Opfer von Verbrechen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, so Schächter weiter.

Das ZDF erinnert in einem Nachruf, der heute um 23.30 Uhr ausgestrahlt wird, an das Leben und die Leistungen von Eduard Zimmermann.