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TV - Kult

40 Jahre "Aktenzeichen XY ... ungelöst"

Kult, Nostalgie und trotzdem irgendwie modern: Am 20. Oktober 1967 startete die erste "Reality-TV-Sendung".

Foto: ZDF, 30 Jahre im Amt: Eduard Zimmermann, von 1967 bis 1997 ist er der Hauptmoderator von Aktenzeichen XY
Seit 40 Jahren gibt es die erste "Reality-TV-Sendung" im deutschen Fernsehen: "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Am 20. Oktober 1967 hieß es zum ersten Mal "Die Kriminalpolizei bittet um ihre Mithilfe".

Mutter wütete "Die sind doch noch viel zu klein" und Vater erklärte "Ach, das können die doch ruhig mal sehen." - Wenn es um "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ging, waren die Meinungen in den Haushalten zweigeteilt. Und tatsächlich hockte man sehr gespannt vor dem Fernseher, wenn Eduard Zimmermann ungelöste Kriminalfälle in nachgestellten Szenen ankündigte, war die Sendung doch weitab vom "Kommissar" oder "Derrick" so echt ...

Aber nicht nur im heimischen Wohnzimmer war die Sendung umstritten, auch im politischen Leben stieß "Aktenzeichen XY" auf Kritik: Die 68er-Generation bezichtigte die Sendung des Denunziantentums. Ulrike Meinhof, damals Gallionsfigur der linksintellektuellen Jugend, empörte sich in ihrer Zeitschrift "Konkret" über Eduard Zimmermann: "Dem Fernseh-Sheriff muss das Handwerk gelegt werden!"

Inzwischen ist XY für viele Kult, gemischt mit den unterschiedlichsten Kindheits- und Jugenderinnerungen. "Aktenzeichen XY ... ungelöst" gibt es immer noch, vielleicht weil es sich auch stetig modernisiert hat. Wobei das Sendekonzept "Die Polizei bittet um Ihre Mithilfe" unverändert im Mittelpunkt steht.

Internationales Vorbild

Und diesmal stammte die Vorlage nicht aus den USA, sondern XY wurde Vorbild für zahlreiche internationale Fahndungssendungen wie z. B. "Crime Watch" der englischen BBC, "Opsporing Verzocht" in den Niederlanden, "Crime Investigation" in Israel oder "Americas Most Wanted" in Nordamerika.