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"Aktenzeichen XY ... Ungelöst"-Ableger zeigt historische Verbrechen

Aktenzeichen XY... Ungelöst mit Sven Voss
"Aktenzeichen XY... Ungelöst" mit Sven Voss ZDF / Bernd Kammerer

"Aktenzeichen XY ... Ungelöst" bekommt einen weiteren Ableger. Sven Voss präsentiert in "XY history" vergangene Fälle der Kriminalgeschichte.

Sven Voss (48) widmet sich seit zwei Jahren in "Aktenzeichen XY ... gelöst" der Aufarbeitung von gelösten Kriminalfällen aus den letzten Jahrzehnten. Mit dem neuen Format "XY history" geht er nun einen Schritt weiter und beleuchtet historische Verbrechen. Diese neue Ausgabe des True-Crime-Klassikers "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" konzentriert sich auf Fälle aus vergangenen Zeiten. Die ersten beiden Episoden von "XY history" werden ab dem 29. August 2024 in der ZDF-Mediathek verfügbar sein und am 4. September um 20:15 Uhr als Doppelfolge im ZDF ausgestrahlt.

Wie in "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" werden die realen Fälle auch in "XY history" mit Spielszenen nachgestellt. Bei den älteren Fällen fallen die Augenzeugen weg, deshalb setzt das Format auf Archivmaterialien, die für den Dreh nachkoloriert wurden. Mithilfe der Greenscreen-Technik taucht Voss dann in die alten Kriminalfälle ein.

Der Ableger soll auch die Veränderungen der Ermittlungsmethoden im Laufe der Jahrzehnte aufzeigen. Zuschauerinnen und Zuschauer können so erleben, wie die Polizei ohne DNA-Analysen und digitale Technologien ermittelte.

Darum geht es in der ersten Folge "XY history"

Im Zentrum der ersten Episode von "XY history" steht nicht ein Verbrechen, sondern ein legendärer Ermittler. Ernst Gennat (1880-1939) sorgte in den 1920er-Jahren in Berlin für eine signifikante Revolution der Kriminaltechnik. Er begründete eine Mordkommission, die nach professionellen Methoden vorgeht, und erfand als eine Art früher Profiler den Begriff "Serienmörder".

Aufgrund seiner Körperfülle als "Buddha vom Alexanderplatz" bekannt, startete Gennat 1936 die wohl erste Fernsehfahndung in der Geschichte. Daher kann er auch als eine Art Erfinder von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" betrachtet werden. Ernst Gennat diente als Inspiration für zahlreiche fiktive Ermittler und ist auch als Charakter in der Erfolgsserie "Babylon Berlin" zu sehen. In "XY history" wird er von dem Schauspieler Stephan Grossmann (52, "Familie Bundschuh") verkörpert.

Sven Voss trifft in Berlin auf den derzeitigen Leiter aller Berliner Mordkommissionen und geht der Frage nach, welche Bedeutung Gennats Ideen auch heute noch haben. Im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen bekommt er Zugang zu neuen Unterlagen im Fall des Serienmörders Peter Kürten. Über den "Vampir von Düsseldorf" erstellte Gennat das wahrscheinlich erste Täterprofil in der Kriminalgeschichte.

Die zweite Folge entführt ins Berlin der Nachkriegszeit. Dort sorgte die sogenannte Gladowbande für Aufruhr. An der Spitze der Bande stand der erst 17-jährige Werner Gladow, der sich den berüchtigten US-Gangster Al Capone zum Vorbild nahm. 350 Straftaten, darunter zwei Morde, sollen auf das Konto der Gladowbande gegangen sein. Ihr Anführer wurde schließlich in der damaligen Ostzone gefasst und im Alter von 18 Jahren hingerichtet.

"XY history" schlägt auch den Bogen zur aktuellen Bandenkriminalität. Gemeinsam mit den zuständigen Ermittlern schaut Sven Voss auf aktuelle Ermittlungen im Fall des Remmo-Clans, der 2017 eine Goldmünze mit einem Gewicht von 100 kg aus dem Bode-Museum in Berlin stahl.

Aktenzeichen XY hat bereits verschiedene Ableger

Seit 1967 läuft"Aktenzeichen XY ... ungelöst" im ZDF. Das von Eduard Zimmermann (1929-2009) konzipierte und dreißig Jahre lang moderierte Format hat bis 2024 über 5.060 Kriminalfälle nachgestellt. Davon sollen 39 Prozent aufgeklärt worden sein.

Der erste Ableger "Aktenzeichen XY ... gelöst" startete im Jahr 2022. Seitdem hat Sven Voss in drei Staffeln mit damaligen Ermittlern die Originalschauplätze aufgeklärter Verbrechen besucht. Die 45-minütige Reihe ging aus einer gleichnamigen Sondersendung hervor, die 2017 zum 50. Jubiläum von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" lief, und selbst auf einer regelmäßigen Rubrik der Show basierte. Es folgten weitere Specials unter diesem Titel mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke (41).

Zuvor gab es schon Extra-Ausgaben der Muttersendung, die sich auf spezielle Themen konzentrierten. So gab es regelmäßig Sonderfolgen über verschwundene Kinder. Die Moderation dieser Ausgaben übernahm Rudi Cerne (65), der auch seit 2002 das Original präsentiert.

Die von Rudi Cerne moderierte Präventionssendung "XY ... Sicherheitscheck" war dagegen nur von kurzer Dauer. Sie lief nur von 2004 bis 2005. Sie war ein Nachfolgeformat von "Vorsicht Falle!", das ebenfalls von Eduard Zimmermann konzipiert worden war.

Das "Aktenzeichen"-Franchise öffnet sich auch für andere Medien. Seit 2022 existiert ein Podcast mit Rudi Cerne und der 1992 geborenen Journalistin Conny Neumeyer.