Am 18. Mai startet "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" (s. Trailer unten) in den deutschen Kinos. In der fünften Realverfilmung der beliebten Comicreihe aus Frankreich verschlägt es die beiden Gallier nach China. Fu Yi, die Tochter des Kaisers, hat Asterix und Obelix nämlich um Unterstützung gebeten. Ihr Vater befindet sich nach einem Staatsstreich im Gefängnis und sie will ihn mit deren Hilfe retten.
Wer den Trailer von "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" sieht, merkt schnell: Gérard Depardieu spielt nicht mehr Obelix. Dabei gilt der gallische Krieger, der als Kind in den Zaubertranktopf gefallen und seitdem übermenschlich stark ist, als eine der Paraderollen des französischen Charakterdarstellers. Nicht umsonst spielte er Obelix in allen vier vorherigen "Asterix"-Realverfilmungen, während die Darsteller der anderen Figuren ständig ausgetauscht wurden.
Warum nimmt in "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" nun Gilles Lellouche den Platz von Gérard Depardieu ein? Ein offizielles Statement gibt es nicht. Die hier präsentierten Gründe für das Obelix-Aus von Gérard Depardieu sind also lediglich Vermutungen.
Gérard Depardieu: Kosteten ihn seine Skandale die Obelix-Rolle?
Depardieu gilt zwar als einer der bekanntesten, besten und beliebtesten Schauspieler Frankreichs. Doch sein Leben und seine Karriere waren stets von Skandalen durchzogen. So sorgte er früher regelmäßig wegen pikanter Filme, seines schweren Alkoholkonsums, Verkehrsunfällen und kontroversen Aussagen für Schlagzeilen. Große Aufmerksamkeit bekam Depardieu ebenfalls, als er 2011 auf einem Flug der Air France in den Gang urinierte, nachdem eine Stewardess ihm während der Startphase den Gang zur Toilette verboten hatte.
Auch sein Verhältnis zu Russland und Wladimir Putin machte in der Vergangenheit öfter Schlagzeilen. Um der hohen Reichensteuer in Frankreich zu entgehen, emigrierte Depardieu 2013 in das osteuropäische Land. Die russische Staatsbürgerschaft bekam der Schauspieler von Putin gar per Erlass. Seitdem wird Depardieu eine Nähe zu dem russischen Diktator nachgesagt, genauso wie zu Ramsan Kadyrow, dem autoritären Präsidenten der Teilrepublik Tschetschenien.
2015 verhängte der Nationale Sicherheitsdienst der Ukraine ein 5-jähriges Einreiseverbot gegen Gérard Depardieu, nachdem ihn das Kulturministerium als Bedrohung für die nationale Sicherheit bezeichnet hatte. Grund dafür war seine Äußerung: "Ich liebe Russland und die Ukraine, die Teil von Russland ist." Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erklärte Depardieu allerdings, dass er gegen diesen "Bruderkrieg" sei, und rief zu einem Waffenstillstand auf. Zudem gab er bekannt, an ukrainische Opfer zu spenden.
Große mediale Aufmerksamkeit bekamen zudem mehrere Vergewaltigungsanschuldigungen, die seit 2018 gegen Depardieu erhoben wurden. Der Schauspieler selbst stemmt sich gegen die Vorwürfe. Doch die französische Justiz prüft die Anklagen und lässt die Verfahren weiterhin laufen.
Die neue Besetzung von "Asterix & Obelix im Reich der Mitte"
Ob all diese Skandale für das Aus von Gérard Depardieu verantwortlich sind, ist unklar. Vielleicht liegt es auch an Terminschwierigkeiten oder dem Alter des Schauspielers, dass er nicht mehr Obelix spielt. Schließlich ist Depardieu mittlerweile 74 Jahre alt. Und sein letzter Obelix-Auftritt in "Asterix & Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" liegt nun auch schon über zehn Jahre zurück.
Um so gespannter dürften die Fans der Filme und der Comics auf den neuen Beitrag gespannt sein – und die neuen Schauspieler und Schauspielerinnen. So wird Guillaume Canet ("Die schönste Zeit unseres Lebens") in "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" als Asterix zu sehen sein, Gilles Lellouche ("Willkommen in der Nachbarschaft") als Obelix, Vincent Cassel ("Westworld") als Cäsar und Marion Cotillard ("Allied – Vertraute Fremde") als Cleopatra. Außerdem feiert Fußballstar Zlatan Ibrahimović hier sein Filmdebüt. Er spielt den römischen Zenturio Caius Antivirus. Wie gut "Asterix & Obelix im Reich der Mitte", der auf keinem Comic der Reihe basiert, ist und wie sich die neuen Schauspieler und Schauspielerinnen schlagen, wird sich zum Kinostart am 18. Mai zeigen.