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"Kein sexuelles Interesse": Thomas Gottschalk "erklärt" Berührungen von weiblichen Gästen

Mittlerweile politisch inkorrekt: Was Thomas Gottschalk nicht mehr machen würde
"Mittlerweile politisch inkorrekt": Was Thomas Gottschalk nicht mehr machen würde Imago Images

Thomas Gottschalk muss sich aktuell einigen unbequemen Fragen stellen – im Vorfeld seines neuen Buches plaudert er sich durch die Medien und stellt einiges klar.

In seinem neuen Buch "Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann" (ab 16. Oktober im Handel) wird Thomas Gottschalk (74) unter anderem dem nachgehen, "warum er sich heutzutage manchmal wie aus der Zeit gefallen vorkommt." Auch in der Buchankündigung auf Instagram beschäftigt ihn das Phänomen, "sinnbildlich mit einem alten Auto auf neuen Wegen unterwegs" zu sein. 

Schon vor dem Erscheinen des Buches stellte sich der Ex-"Wetten, dass..?"-Moderator den Fragen von "spiegel.de". 

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Thomas Gottschalk: "Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst"

Im Interview kommt die Sprache auf alte Clips von "Wetten, dass…?", in denen er seinen weiblichen Gästen ans Knie fasst. Gottschalk erinnert sich das selbst nur an zwei Fälle: Steffi Graf (55) und die Spice Girls. Sexuelles Interesse steckt da nicht hinter, so der 74-Jährige. Die Girls Band war in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts sein Gast, "und haben auch an mir rumgezerrt. Außerdem haben die doch gesungen: 'If you wanna be my lover'". Auf den Einwand, dass der Songtext keine Einladung zum Anfassen gewesen sei, rechtfertigt sich Gottschalk: "Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht. Das lasse ich mir nicht als Attacke vorwerfen." Trotzdem würde er sich heute nicht mehr so verhalten. Inzwischen ist bei ihm angekommen, "dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren."

Thomas Gottschalk habe sich "im Griff"

Die Lehre, die der frisch Vermählte gezogen hat: Er betritt heute keinen Aufzug mehr, wenn eine Frau allein darin ist: "Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: '#MeToo, der hat mich angefasst!'"?

Das klingt wie ein Kleinreden von Übergriffen gegen Frauen. Gottschalk dazu: "Ich kann nur für mich sprechen und behaupte, ich habe mich im Griff". Für das, was andere Männer tun, würde er sich nicht entschuldigen. "Es wird immer Männer geben, die sich nicht im Griff haben", schreibt er in seinem Buch. Nichts, was Frauen hinnehmen müssen. "Es ist an den Männern, sich zurückzuhalten, wenn ihre Attacken auf eine Frau unerwünscht sind. Jeder Mann merkt das."

Im November 2023 präsentierte Thomas Gottschalk nach einigen Pausen seine 154. und letzte Sendung "Wetten, dass..?". Übernommen hatte er das ZDF-Erfolgsformat im Jahr 1987. Sein Aus begründete er u. a. damit, dass sich das Fernsehen komplett verändert habe: "Das Kuschelige ist weg. Der Samstagabend vor dem Fernseher, wo sich die ganze Familie getroffen hat, existiert nicht mehr. Jeder geht seiner eigenen Wege, hat eigene Programme oder macht sich selber welche." Man könne diese Entwicklung nicht aufhalten, wolle er auch gar nicht. Er spüre dabei auch keine Bitternis: "Mein Geschäftsbereich hat sich schlicht erledigt."