Die "Harry Potter"-Buchreihe der Autorin J. K. Rowling sowie die darauf basierenden Filme mit Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint haben Kultstatus erreicht und sind zum Teil der Pop-Kultur geworden. Kein Wunder also, dass auch im Museum of Pop Culture in Seattle (USA) Objekte aus den "Harry Potter"-Filmen dauerhaft ausgestellt sind. Jetzt wurde von dort alles entfernt, wo J. K. Rowling erwähnt war.

Harry Potter: Museum will nichts von J. K. Rowling wissen

Im Museum of Pop Culture kann das Publikum im Rahmen der dauerhaften Ausstellung "Fantasy: Heroes of Myth and Magic" die Brille, die Daniel Radcliffe im Film getragen hat, Harrys Zauberstab sowie weitere Objekte aus den "Harry Potter"-Filmen besichtigen. Diese werden auch künftig Teil der Ausstellung bleiben, aber alles rund um J. K. Rowling wurde beseitigt.

Als Grund dafür nannten die Vertreter des Museums die kontroversen Aussagen der Autorin zu den Themen Geschlechtsidentität und Transgeschlechtlichkeit. "Die, deren Name nicht genannt werden darf" heißt ein Blogbeitrag auf der Seite des Museums, wo die Entscheidung erklärt wird. Man wolle dieser "kalten, herzlosen, Freude raubenden Entität" keine Plattform bieten. Unter anderem steht dort: "Ihre transphoben Ansichten stehen derzeit im Vordergrund, aber wir dürfen nicht vergessen, auf welche anderen Arten sie problematisch ist: die Unterstützung antisemitischer Schöpfer, die rassistischen Stereotypen, die sie bei der Erschaffung von Charakteren verwendet hat, die unglaublich weiße Zauberwelt, das Fat Shaming, das Fehlen von LGBTQIA+-Figuren, die abschreckende Haltung gegenüber der Bigotterie und Ausgrenzung jener, die nicht in die standardmäßige Zauberwelt passen, und vieles mehr. In diesem Blogbeitrag werden wir uns auf die transphoben Ansichten von 'Du-weißt-schon-wer' konzentrieren, weil sie in letzter Zeit wirklich darauf beharrt."

Weiter wird erklärt, wieso nur die Autorin und nicht alles rund um "Harry Potter" entfernt wurde: "Es gibt lange Gespräche und viele Überlegungen, wie man mit problematischen Personen und Inhalten umgehen soll, denn solche Vorfälle werden weiterhin auftreten. Während die Harry-Potter-Serie eine wichtige Rolle in der Popkultur spielt, wollten wir die Arbeit der Schauspieler, Requisiteure und Kostümdesigner in unserer Fantasy-Galerie würdigen. Wir haben festgestellt, dass 'Du-weißt-schon-wer' ein Problem ist, daher werdet ihr die Artefakte ohne Erwähnung oder Bild der Autorin sehen. Immerhin sind Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint alle äußerst lautstarke Verbündete. Sollen wir ihre Arbeit vergessen, nur weil die ursprüngliche Autorin schrecklich ist?"

J. K. Rowling wurde außerdem im Jahr 2018 in die "Science Fiction and Fantasy Hall of Fame" des Museums aufgenommen. Das war noch vor ihren Äußerungen gegen Transgender und die Personen, die da geehrt werden, werden durch öffentliche Abstimmung ausgewählt. Deswegen bleibt J. K. Rowling auf der Webseite des Museums noch auf der "Hall of Fame"-Liste.