Die Preisverleihung bei den 70. Primetime Emmy Awards im Microsoft Theater in Los Angeles wurden von "Game of Thrones" dominiert. Bei satten 22 Nominierungen heimste GoT immerhin noch ganze neun Preise ein, darunter den wichtigsten des Abends für die beste Dramaserie. Diesen Titel hatte "Game of Thrones" bereits 2015 und 2016 gewonnen. Peter Dinklage, der seit der ersten Staffel als Tyrion Lannister dabei ist, holte zum dritten Mal nach 2011 und 2015 den Preis als bester Nebendarsteller in einer Dramaserie.

Doch nicht alles war rosig. Ein Akteur äußerte sich mit ungewohnt kritischen oder sagen wir nachdenklichen Tönen zur preisgekrönten Fantasyserie. George R. R. Martin ist der Schöpfer der Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer", auf dem die acht Staffeln "Game of Thrones" basieren. Und eben diese Anzahl Staffeln macht dem Autor zu Schaffen.

Mehr als 8 Staffeln?

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George R. R. Martin mit den "Game of Thrones"-Darstellern Gwendoline Christie (Breanne) und Isaac Hempstead-Wright (Bran) auf der Emmy-Verleihung 2018

"Wir hätten elf, zwölf, dreizehn Staffeln machen können", sagte George R.R. Martin am Montag auf dem roten Teppich bei der Emmy-Verleihung. Er habe die Entscheidung aber nicht treffen können. Es habe in den Händen der beiden Showrunner David Benioff und D.B. Weiss gelegen und die hätten sich dazu entschlossen, "Game of Thrones" abzuschließen.

"David und Dan sagen seit ungefähr fünf Staffeln, dass sieben Staffeln alles sind, was sie tun würden", fuhr der Autor von "Game of Thrones" fort. "Wir konnten sie noch dazu bringen, acht Staffeln zu machen, aber mehr war nicht drin."

Für Martin sei es nicht leicht gewesen, das zu akzeptieren. Er habe immer wieder mit den Serienmachern gerungen, habe sich dafür eingesetzt, dass es zehn Staffeln werden, doch am Ende "haben sie gewonnen". Dafür habe der Autor trotz seiner Zweifel auch Verständnis, denn David Benioff und D. B. Weiss seien es, "die tatsächlich daran arbeiten."

Die Ableger sind in Arbeit

Außerdem habe er Verständnis, da auch die Stars der Serie wie Emilia Clarke, Kit Harington, Peter Dinklage, Maisie Williams und Sophie Turner neue Projekte erforschen wollen.

"Alle Schauspieler sind bestrebt, weiter zu kommen und andere Rollen zu spielen", sagte Martin. "Sie wollen nicht ihr ganzes Leben lang eine Rolle spielen und das ist gut, das ist großartig!" Für die Karriere der GoT-Stars sei es absolut nachvollziehbar, dass nun nach acht Staffeln Schluss ist.

Bei den geplanten Ablegern werden diese Schauspieler nicht mehr als Darsteller in Frage kommen, was laut George R. R. Martin natürlich bedauerlich sei: "Wir hatten so eine großartige Besetzung."

Feststeht, dass die "Game of Thrones"-Welt mit "fünf anderen Serien, fünf Prequels in der Entwicklung" sei, so Martin. Eines der Projekte ist bereits bestätigt, die Dreharbeiten starten Anfang 2019. Der "Game of Thrones"-Schöpfer hält sich bei der genauen Verortung der Handlung zurück: Die Geschichten würden auf "anderen Zeitebenen und anderen Geschichten von Westeros basieren." Einige würden gerade mal 100 Jahre vor der erzählten Zeit von "Game of Thrones" spielen, andere seien mehr als 5000 Jahre vor "Game of Thrones" angesiedelt.