Erst vor wenigen Wochen sorgten erste Bilder von Brendan Fraser in seinem neuen Film für Furore. In Darren Aronofskys Drama "The Whale" verkörpert der US-merikanisch-kanadische Schauspieler nämlich den 300 Kilogramm schweren Charlie, der versucht, sich wieder seiner 17-jährigen Tochter Ellie ("Stranger Things"-Star Sadie Sink) anzunähern, nachdem er sie und ihre Mutter für seinen nun toten Liebhaber verlassen hatte. Auf besagten Bilder war Fraser, ausgestattet mit Fatsuit und Make-Up, kaum wiederzuerkennen. Und nun folgt gleich der nächste Hammer.

"The Whale", der im September bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Premiere feiern wird, gilt bereits jetzt schon laut einigen Kritikern als eines der Kino-Highlights des Jahres. Viele malen dabei auch Fraser große Chancen aus, bei der Oscarverleihung 2023 mit der Trophäe als Bester Hauptdarsteller geehrt zu werden. Und ganz so unwahrscheinlich ist das wohl nicht, denn einen ersten Preis hat der Mime für seine Schauspielleistung in "The Whale" bereits in der Tasche. So wird ihm beim Toronto International Film Festival der TIFF Tribute Award verliehen.

Der Preis, der aus fünf Kategorien besteht, wurde zum ersten Mal 2019 vergeben. Anders als die regulären Auszeichnungen des TIFF, die auf Grundlage einer Publikums- oder Jury-Abstimmung während des Festivals vergeben werden, werden die Tribute Awards an Personen oder Organisationen verliehen, die vom Vorstand ausgewählt und vor dem Festival bekanntgegeben werden. Somit ist der Preis, den zuvor Schauspielschwergewichte wie Joaquin Phoenix, Meryl Streep, Anthony Hopkins, Kate Winslet und Benedict Cumberbatch bekommen haben, etwas sehr Besonderes.

Lesetipp

Feiert Brendan Fraser mit "The Whale" sein Comeback?

Brendan Fraser könnte mit "The Whale" also ein spektakuläres Comeback gelingen. Zumindest deutet alles daraufhin. Und zu wünschen, wäre es dem Schauspieler auch. In den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren zählte Brendan Fraser mit Filmen wie "Die Mumie", "George – Der aus dem Dschungel kam", "Gods and Monsters" und "Der stille Amerikaner" zu Hollywoods A-Liga. Doch nach den vielen Erfolgen kam die Karriere des US-amerikanisch-kanadischen Schauspielers plötzlich ins Stocken. So war Fraser nach einigen finanziellen Flops in immer weniger größeren Produktionen zu sehen und zog sich aus Hollywood zurück.

Gründe dafür gab es viele: So hatte der Schauspieler lange mit seinen Stunt-Verletzungen zu kämpfen. Zudem haben ihn seine Scheidung von Schauspielkollegin Afton Smith, der Tod seiner Mutter, Schulden sowie sexuelle Übergriffe durch Ex-Golden-Globe-Präsident Philip Berk (der bestreitet die Vorwürfe) gegenüber ihm in eine schwere Depression getrieben.

Nun scheint es für Brendan Fraser aber langsam wieder bergauf zu gehen. So war er in den letzten Jahren in den gefeierten Serien "The Affair" und "Doom Patrol" zu sehen. Und mit "The Whale", "Killers of the Flower Moon" von Regie-Legende Martin Scorsese und der starbesetzten Komödie "Brothers" hat er für die nächsten Jahre einige größere Projekte am Start.