Als "ewiger Nebendarsteller" wirkte er in über 150 Filmen mit, fast jeder Filmfan kennt sein Gesicht: Ned Beatty legte über vier Jahrzehnte eine beachtliche Karriere hin. Jetzt ist der Schauspieler eines natürlichen Todes gestorben, wie seine Managerin Deborah Miller der Nachrichtenagentur AP mitteilte. Er wurde 83 Jahre alt.
Ned Beatty begann mit Auftritten in Kirchenchören und spielte 1966 auf den Bühnen am Broadway in "Tod eines Handlungsreisenden". Dort wurde er von Regisseur John Boorman entdeckt, der ihm prompt 1972 seine erste Filmrolle gab: In "Beim Sterben ist jeder der Erste" war Beatty neben den damaligen Superstars Jon Voight und Burt Reynolds zu sehen. Sie spielten eine Männergruppe, die bei einer Kanufahrt durch die Wildnis von Hinterwäldlern terrorisiert werden. Für eine besonders erschütternde Szene im Film, in der Beattys Charakter sexuell missbraucht wird, erhielt er viel Lob seitens der Filmkritik. Seine Karriere als Filmschauspieler war damit besiegelt.
Oscar-Nominierung, Gegner von Superman, Papa in "Roseanne"
Von nun an bekam Beatty viele Rollenangebote, auch für große Filmhits. Hauptrollen blieben dabei allerdings aus. Doch auch in kleineren Parts sorgte er für Begeisterung: 1976 fiel er mit seinem Part im großen Watergate-Thriller "Die Unbestechlichen" auf, und für seinen Auftritt als Vorstandsmitglied in der gefeierten Filmsatire "Network" erhielt er seine einzige Oscarnominierung als ‚Bester Nebendarsteller‘. Zwei Jahre später ergatterte er dann seine bekannteste Rolle: In der extrem erfolgreichen Comicverfilmung "Superman" spielte er den vertrottelten Gangster Otis, den Handlanger des Schurken Lex Luthor, der von Gene Hackman verkörpert wurde. Beide wiederholten ihre Parts auch in "Superman II – Allein gegen alle".
Weitere bekanntere Auftritte hatte er in der Horrorfortsetzung "Der Exorizst II – Der Ketzer" und der Komödie "Mach's nochmal, Dad". Seine wohl größte Filmrolle bekam er von Steven Spielberg, der ihn 1979 für seine Slapstick-Klamotte "1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood" besetzte. In späteren Jahren war Ned Beatty vermehrt im TV zu sehen: In sechs Folgen der Kult-Sitcom "Roseanne" spielte er Ed Conner, den Vater der männlichen Hauptfigur Dan Conner, gespielt von John Goodman. 1993 übernahm er eine Hauptrolle in der revolutionären Krimiserie "Homicide". Seine letzten zwei großen Parts waren Synchron-Arbeiten: Im Jahr 2010 sprach er in "Toy Story 3" den pinken Teddybären Lotso, der sich als despotischer Schurke entpuppt. Kurz darauf war er auch in "Rango" zu hören, einem weiteren Animationsfilm, wieder als Bösewicht.
Trauer um Ned Beatty im Netz
Sein Talent, sowohl urkomische als auch ernste Charakterrollen zu übernehmen, zeichnete ihn aus. Ned Beatty hinterlässt acht Kinder aus drei Ehen.