Update: Der Playboy gesteht Fehler ein
Einen Tag später wendet sich nun der deutsche Playboy-Chefredakteur Florian Boitin mit folgender Mitteilung an die Öffentlichkeit:
"Der freie Autor, der das Interview mit Ennio Morricone für uns geführt hat, war uns bislang als renommierter Print- und Hörfunk-Journalist bekannt. Es gab für uns in der Vergangenheit keinen Anlass, an seiner journalistischen Integrität und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Nach jetzigem Kenntnisstand müssen wir jedoch leider davon ausgehen, dass das im Interview gesprochene Wort von ihm in Teilen nicht korrekt wiedergegeben wurde. Wir bedauern, wenn Herr Morricone dadurch in ein falsches Licht gerückt worden sein sollte. Wir arbeiten weiter an der Aufklärung des Sachverhalts und prüfen rechtliche Schritte."
Die Online-Version des Morricone-Interviews wurde dementsprechend vom Netz genommen - dies war auch schon am Montag zwischenzeitlich geschehen. Wie es heißt, werde der deutsche Playboy mit dem verantwortlichen Autor künftig nicht mehr zusammenarbeiten. Doch so schnell werden die brisanten Aussagen von Ennio Morricone nicht verhallen. Sie sind nun in der Welt - dank des deutschen Playboy.
"Der freie Autor, der das Interview mit Ennio Morricone für uns geführt hat, war uns bislang als renommierter Print- und Hörfunk-Journalist bekannt. Es gab für uns in der Vergangenheit keinen Anlass, an seiner journalistischen Integrität und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Nach jetzigem Kenntnisstand müssen wir jedoch leider davon ausgehen, dass das im Interview gesprochene Wort von ihm in Teilen nicht korrekt wiedergegeben wurde. Wir bedauern, wenn Herr Morricone dadurch in ein falsches Licht gerückt worden sein sollte. Wir arbeiten weiter an der Aufklärung des Sachverhalts und prüfen rechtliche Schritte."
Die Online-Version des Morricone-Interviews wurde dementsprechend vom Netz genommen - dies war auch schon am Montag zwischenzeitlich geschehen. Wie es heißt, werde der deutsche Playboy mit dem verantwortlichen Autor künftig nicht mehr zusammenarbeiten. Doch so schnell werden die brisanten Aussagen von Ennio Morricone nicht verhallen. Sie sind nun in der Welt - dank des deutschen Playboy.
Hat er nun, oder hat er nicht? Der deutsche Playboy hat in seiner Dezemberausgabe ein Interview mit dem italienischen Komponisten Ennio Morricone abgedruckt. Darin wirft Morricone dem amerikanischen Filmemacher Quentin Tarantino vor, ein "absoluter Chaot" zu sein und stellt die Zusammenarbeit mit dem Kult-Regisseur ("Pulp Fiction") in Frage. Die Veröffentlichung ist in höchstem Maße brisant.
Der Erschaffer inkonischer Filmmusik, u.a. gewann Morricone für seine Musik in dem Tarantino-Film "The Hateful Eight" 2016 einen Oscar, wettert nicht nur gegen seine Arbeitsweise, sondern auch gegen die Werke des Filmemachers: "Der Mann ist ein Kretin", so Morricone. "Er klaut nur bei anderen und setzt das neu zusammen. Daran ist nichts originell. Und er ist auch kein Regisseur. Also nicht vergleichbar mit echten Hollywood-Größen wie John Huston, Alfred Hitchcock oder Billy Wilder. Die waren klasse. Tarantino kocht nur alte Sachen auf."
Der Erschaffer inkonischer Filmmusik, u.a. gewann Morricone für seine Musik in dem Tarantino-Film "The Hateful Eight" 2016 einen Oscar, wettert nicht nur gegen seine Arbeitsweise, sondern auch gegen die Werke des Filmemachers: "Der Mann ist ein Kretin", so Morricone. "Er klaut nur bei anderen und setzt das neu zusammen. Daran ist nichts originell. Und er ist auch kein Regisseur. Also nicht vergleichbar mit echten Hollywood-Größen wie John Huston, Alfred Hitchcock oder Billy Wilder. Die waren klasse. Tarantino kocht nur alte Sachen auf."
Auch die Oscars werden herabgesetzt
Die Interviewpassagen lesen sich wie eine Generalabrechnung mit Quentin Tarantino. Womit sie durchaus Sprengkraft besitzen, denn sowohl Tarantino als auch Morricone gelten als hoch angesehen in der Filmbranche - auch weit über Hollywood hinaus. Dass ein Filmschaffender derart über einen Kollegen los ledert, ist mehr als ungewöhnlich und insofern ein Coup für den deutschen Playboy.
Auch die Oscar-Verleihungen bekommen in dem Interview ihr Fett weg. Die Verleihung, auf der er seinen zweiten Oscar erhielt, bezeichnet Morricone in der Playboy-Publikation als "langweilige Veranstaltung". Er habe "keine Lust mehr, in dieses fürchterliche Amerika zu reisen mit diesen aufgeblasenen Wichtigtuern, diesen Peinlichkeiten wie den Oscars und dem ganzen Firlefanz." Starker Tobak, der nun international für viel Wirbel sorgt - die gesamte US-Presse beschäftigt sich aktuell mit diesem Thema.
Doch Ennio Morricone bestreitet nach der Veröffentlichung nun, dass er diese Aussagen getroffen hat. Weiter noch: Der Musikvisionär bestreitet sogar, dem Magazin jemals ein Interview gegeben zu haben. Auf seiner Website veröffentlich er eine Stellungnahme unter der Überschrift "Quentin and I", in der er die Aussagen des Interviews von sich weist. Außerdem kündigt er rechtliche Schritte gegen das Magazin an:
"It has come to my attention that Playboy Germany has come out with an article in which I have stated extremely negative comments about Tarantino and his films, and the Academy. I have never expressed any negative statements about the Academy, Quentin, or his films — and certainly do not consider his films garbage. I have given a mandate to my lawyer in Italy to take civil and penal action."
Auch die Oscar-Verleihungen bekommen in dem Interview ihr Fett weg. Die Verleihung, auf der er seinen zweiten Oscar erhielt, bezeichnet Morricone in der Playboy-Publikation als "langweilige Veranstaltung". Er habe "keine Lust mehr, in dieses fürchterliche Amerika zu reisen mit diesen aufgeblasenen Wichtigtuern, diesen Peinlichkeiten wie den Oscars und dem ganzen Firlefanz." Starker Tobak, der nun international für viel Wirbel sorgt - die gesamte US-Presse beschäftigt sich aktuell mit diesem Thema.
Doch Ennio Morricone bestreitet nach der Veröffentlichung nun, dass er diese Aussagen getroffen hat. Weiter noch: Der Musikvisionär bestreitet sogar, dem Magazin jemals ein Interview gegeben zu haben. Auf seiner Website veröffentlich er eine Stellungnahme unter der Überschrift "Quentin and I", in der er die Aussagen des Interviews von sich weist. Außerdem kündigt er rechtliche Schritte gegen das Magazin an:
"It has come to my attention that Playboy Germany has come out with an article in which I have stated extremely negative comments about Tarantino and his films, and the Academy. I have never expressed any negative statements about the Academy, Quentin, or his films — and certainly do not consider his films garbage. I have given a mandate to my lawyer in Italy to take civil and penal action."
Der Playboy steht zu seinem Interview
In dem Statement heißt es: "Ich habe niemals negative Äußerungen gegenüber der Academy, Quentin, oder seine Filme getroffen - und habe seine Filme bestimmt nicht als Müll bezeichnet. Ich habe meinen Anwalt in Italien damit beauftragt, rechtliche Schritte einzuleiten." Auf einer Pressekonferenz in London habe er klar zum Ausdruck gebracht, dass er Tarantino für einen der größten Regisseure dieser Zeit halte, heißt es weiter in dem Text von Morricone. Er würde außerdem nie abfällig über die Oscar-Academy sprechen. In einem Statement gegenüber dem US-Filmmagazin Vulture wird der Komponist so zitiert: "This is totally false. I have not given an interview to Playboy Germany."
"Das ist völlig falsch." Er habe dem Playboy Deutschland kein Interview gegeben. Dieser reagiert nun selbst mit einer Stellungnahme und äußert sich wie folgt zu seinem Interview und den Aussagen von Ennio Morricone:
"Wir wundern uns, dass Komponist Ennio Morricone bestreitet, dem deutschen Playboy ein Interview gegeben zu haben. Tatsächlich hat das Gespräch am 30. Juni 2018 in seinem Anwesen in Rom stattgefunden. Das Interview war über den Konzertveranstalter Semmel Concerts, der ebenfalls bei dem Gespräch anwesend war, für den deutschen Playboy vereinbart. Ähnlich irritiert sind wir darüber, dass Teile der veröffentlichten Aussagen so nicht getroffen worden sein sollen."
Es bleibt unklar, wer in dieser Sache gemogelt oder gelogen hat.
"Das ist völlig falsch." Er habe dem Playboy Deutschland kein Interview gegeben. Dieser reagiert nun selbst mit einer Stellungnahme und äußert sich wie folgt zu seinem Interview und den Aussagen von Ennio Morricone:
"Wir wundern uns, dass Komponist Ennio Morricone bestreitet, dem deutschen Playboy ein Interview gegeben zu haben. Tatsächlich hat das Gespräch am 30. Juni 2018 in seinem Anwesen in Rom stattgefunden. Das Interview war über den Konzertveranstalter Semmel Concerts, der ebenfalls bei dem Gespräch anwesend war, für den deutschen Playboy vereinbart. Ähnlich irritiert sind wir darüber, dass Teile der veröffentlichten Aussagen so nicht getroffen worden sein sollen."
Es bleibt unklar, wer in dieser Sache gemogelt oder gelogen hat.
Transparenzhinweis
TV SPIELFILM gehört genauso wie Playboy Deutschland zum deutschen Verlagsbereich der BURDA News.