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"Dallas"-Star Larry Hagman: Zwischen Alkoholsucht und Erfolg – Das Leben der TV-Legende

Larry Hagmann
Larry Hagmann bei der Verleihung des Deutschen Radio Preises in Hamburg 2011. IMAGO / Eventpress

Einer, der das Fernsehen veränderte: Larry Hagman, der populärste Seriendarsteller der Welt, starb vor zehn Jahren im Alter von 81 Jahren.

Foto: Worldvision Enterprises, Der Cast von "Dallas".

Er gehörte zu den bekanntesten Schauspielern der Erde. Und es war eine einzige Rolle, die ihn weltweit zum Star werden ließ. Die des Schurken. Larry Hagman war J.R. Ewing, unumstrittener Star der TV-Serie "Dallas". 1978 war sie erstmals auf Sendung, 378 Folgen wurden ausgestrahlt und sorgten dafür, dass die TV-Zuschauer überall auf der Erde ein einziges großes Feindbild hatten. Am 23. November 2012, vor zehn Jahren, starb Larry Hagman in einem Krankenhaus in Dallas. Es war ein friedlicher Tod im Kreise seiner Nächsten. Eine offizielle Grabstätte gibt es nicht. Seine Asche wurde, auf Hagmans Wunsch hin, weltweit verstreut.

"Er war kein schlechter Mensch", erinnerte sich Larry Hagman einmal an die Rolle seines Lebens. "Er war ein Ölmann." Es gibt wenige Charaktere in der Geschichte des Fernsehens, deren Bedeutung sich mit der des J.R. Ewing messen ließe. "Dallas", die Serie, veränderte zwischen 1978 und 1991 das Fernsehen – weltweit. Hagman erinnerte sich stets gerne daran, an die "Familie" aller Beteiligten, die es damals gab. An die Popularität, mit der niemand rechnete. Und schließlich auch an den persönlichen finanziellen Erfolg, aus dem Hagman nie einen Hehl machte.

Vier "Dallas"-Fernsehfilme folgten nach dem offiziellen Aus der Serie. 2012 schließlich wurde sie neu aufgelegt. Obwohl diesmal die Söhne von J.R. und Bobby Ewing im Mittelpunkt standen, hatte auch Larry Hagman zahlreiche Auftritte. In Deutschland ist der Ableger, der bis 2014 lief und insgesamt 40 Folgen umfasst, bei einigen Streaminganbietern verfügbar.

Larry Hagman hatte keine einfache Kindeheit

Foto: Kevin Winter / Getty Images, Larry Hagmann und seine Frau Maj Axelsson.

Das reale Vorbild für die Filmfigur fand Hagman, der später bei "Dallas" auch produzierte und Regie führte, in seiner eigenen Kindheit. "Ein Typ, für den ich damals jobbte." Doch mit der Realität habe "Dallas" freilich nichts zu tun gehabt. "Das waren und sind nicht die Erfolgreichen aus Texas. Die Ewings waren eher eine Familie aus der Arbeiterklasse, die es irgendwie geschafft hat." Und so fiel es Hagman nicht schwer, sich hineinzufinden in die Rolle.

Nicht, dass er selbst aus einer armen Familie gekommen wäre, aber einfach hatte er es nicht. Die Eltern (die Mutter war Schauspielerin) hatten kaum Zeit für ihn. So wurde er bei seiner Großmutter untergebracht, bis er zwölf war. Dann ließen sich die Eltern scheiden. Hagman ging zurück zur Mutter, flog später von einigen Schulen und begann als junger Mann auf Vermittlung seiner Mutter hin, am Theater zu spielen. Kleine Rollen, auch am Broadway, folgten. Es war die Zeit, als er die schwedische Modedesignerin Maj Axelsson kennenlernte. Sie wurde seine Frau und blieb es. Gefragt nach dem Rezept für eine gute Ehe, gab Hagman lächelnd zu Protokoll: "getrennte Badezimmer". Sie starb im Jahre 2016. Hagmans Tochter Kristina veröffentlichte in dieser Zeit ein Buch, in dem sie auch über die Ehe ihrer Eltern berichtete. Viele Affären soll Larry Hagman gehabt haben – bis zum Schluss. Nüchtern erlebt habe sie ihn äußerst selten.

Von 1965 bis 1970 spielte Larry Hagman an der Seite von Barbara Eden die Hauptrolle in der US-Serie "Bezaubernde Jeannie", die früh auch in Deutschland gezeigt und später mehrfach wiederholt wurde. Doch es war die Serie "Dallas", die schließlich sein Leben veränderte. Nicht nur im positiven Sinne.

Larry Hagman: Kampf gegen Alkoholsucht und Krebs

Denn der plötzliche weltweite Ruhm, die Millionen auf seinem Konto, veränderten den zweifachen Familienvater. Lange Jahre war Hagman alkoholabhängig. Eines Tages, nach einer Routineuntersuchung, klingelte bei ihm das Telefon. Sein Arzt war dran: "Larry, noch ein Drink, und er könnte Dich töten." In einem Gespräch mit dem US-TV-Talker Larry King bekannte Hagman öffentlich, jahrelang Alkoholiker gewesen zu sein. Bis zu fünf Flaschen Champagner habe er getrunken, auch damals, als er "Dallas" drehte. Aber außer Kontrolle, das bestätigen bis heute alle, die dabei waren, geriet er nie.

16 Stunden dauerte die Operation, der sich Hagman am 23. August 1995 unterzog und bei der er eine neue Leber erhielt. Und ein neues Leben. Privat setzte er sich in der Folge für die Belange der Transplantationsmedizin ein. Wie für viele andere gemeinnützige Zwecke. Nach der ersten Krebsdiagnose 1995 kehrte die Krankheit 2011 wieder zurück.

Linda Gray, die viele Jahre Sue Ellen Ewing in der Serie spielte und bei seinem Tod an der Seite Hagmans war, ließ sich mit den Worten zitieren: "Larry Hagman war 35 Jahre lang mein bester Freund. Er war kreativ, lustig, liebevoll und begabt. Ich werde ihn unglaublich vermissen." Auch Patrick Duffy, der J.R.s Bruder Bobby Ewing spielte, begleitete seinen Freund auf dem letzten Weg. "Larry war ein Kämpfer im sanften Sinne – gegen alle Hindernisse und für seine Freunde."