Bosse (36) hört beim Musikschreiben nur noch auf sein eigenes Gefühl.
Der Musiker brachte Anfang des Jahres sein inzwischen sechstes Studioalbum 'Engtanz' auf den Markt, was sofort an die Spitze der Charts schoss. Seine Songs schreibt Bosse allerdings ohne den Hintergedanken, wem sie später wohl mal gefallen könnten. "Ich habe mir komplett abgewöhnt darüber nachzudenken, ob das Album gefällt, ob die Lieder im Radio laufen, für die Charts kompatibel sind oder ob ich überhaupt noch Fans nach zwei Jahren Pause habe", betonte der Sänger im Interview mit der 'FAZ'. "Ich habe beim Schreiben meiner Texte schon selber einen so hohen Anspruch, dass ich verrückt werden würde, wenn ich auch noch darüber nachdenke."
Inspirieren zu seinen Liedern lässt er sich dabei von seinem Alltag, von Erlebnissen, seiner Umgebung. "Ich brauche einen Grund, ein Lied zu schreiben", erklärte er. Hat er diese Idee erstmal, ist der Prozess dennoch unterschiedlich. "Bei zwei von zehn Liedern habe ich den Text in acht Minuten, bei acht von zehn knobele ich lange herum. Dann hadere ich, suche weiter, denke, es reicht nicht, es muss noch spezieller sein oder noch ehrlicher", so der gebürtige Braunschweiger.
Für 'Engtanz' fand Bosse dabei auch viel Inspiration in seinem eigenen Leben, das mit zunehmenden Alter immer mehr von Veränderungen geprägt ist. "Mein Ansatz war tatsächlich, ein Album zu schreiben, dass das Ende der Jugend zum Thema hat. Mit all den Dingen, die dazugehören - verpasste Chancen, Dinge, mit denen man sich arrangiert. Und auch Umständen, die man gut findet, so wie sie sind", verriet er kürzlich dem 'Südkurier'. Einfach fiel ihm die Arbeit an seinem neuesten Album deshalb aber auch nicht. "Ich hatte speziell mit den Texten dieses Mal wirklich zu kämpfen. Ich habe gehadert, ob was dabei rauskommt und wo das alles hingehen soll. Ein paar Songs haben echt wehgetan", gestand Bosse.
/Cover Media