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Wendlers Frau Laura Müller wagt Instagram-Neustart – und greift direkt daneben

Michael Wendlers Ehefrau Laura Müller.
Michael Wendlers Ehefrau Laura Müller. imago images/Chris Emil Janßen

Nach den verschwörungsmythischen Ausfällen ging es für Wendler-Gattin Laura Müller zuletzt karrieretechnisch bergab. Jetzt versucht sie sich wieder hochzukämpfen. Doch auch mit ihrer neuesten Kooperation greift sie daneben.

Influencerin Laura Müller (21) will es nochmal wissen. Bei Instagram wirbt die Gattin des gefallenen Schlagerbarden Michael Wendler (48) neuerdings für Hundezubehör. Leinen, Geschirre und anklippbare Hundeschleifen gehören jetzt in das Reklame-Repertoire der 21-Jährigen. Es scheint, als habe sich, seit sie und Ehemann Michael den Labradorwelpen Tiger haben, ein völlig neues Geschäftsfeld für sie geöffnet. 

Wichtig für die Influencerin, denn seit den verschwörungstheoretischen Ausfällen ihres Ehemannes im vergangenen Jahr sind all ihre Sportklamotten-, Fitnesstee- und weitre Werbekunden abgesprungen. Weil Laura Müller sich nicht von den Aussagen ihres Ehemannes distanzierte, sondern sich als politisch neutral bezeichnete, macht seither jede große Marke einen Bogen um die Wahl-Floridianerin. Bis auf eine. Das Tierzubehör-Label "Magnifikind" aus Oppach in der sächsischen Oberlausitz preschte vor und gab Laura ihren ersten Auftrag seit Langem.

"Magnifikind" ist gespickt mit politischen Botschaften

Seit kurzem hält Laura also wieder Werbegut in die Kamera. In einigen Beiträgen präsentiert sie Tiger im neuen Gassigeh-Gewand und in Storys dreht und wendet sie die Ware, während sie ihr Haar neckisch zurückwirft. Business as usual – endlich ist wieder Normalität eingekehrt, im Hause Müller-Wendler-Norberg – sollte man meinen. Doch wirft man einen Blick auf den Instagram-Auftritt der Marke "Magnifikind", erweckt es den Anschein, als würden die Markenbetreiber auf Instagram nicht einfach nur ihre Ware verkaufen wollen.

Nein, die Seite ist gespickt mit politischen Botschaften. Als Reaktion auf Hasskommentare nach Bekanntwerden der Kooperation mit Laura Müller etwa, schrieb das Unternehmen: "Das Ausschließen Andersdenkender ist doch gerade das, was die Regenbogenbewegung so vehement bekämpfen will. Love for all, means Love for Laura." Es solle nicht pauschal jeder als Verschwörungstheoretiker betitelt werden, fordert es und irritiert im Anschluss mit dieser Aussage: "Wenn es so weiter geht, sind Ungeimpfte die nächste, große Diskriminiertengruppe!"

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Marke unterlegt Instagram-Storys mit Xavier-Naidoo-Songs

Wer denkt, dass das zwar ein fragwürdiges Verhalten für einen Hundezubehörhandel ist, aber es für eine Ausnahme hält, der irrt. Denn das Unternehmen nutzt seine Instagram-Storys auch zur "Verteidigung unserer Heimat", wie einer der Gründer es nennt. So führt er auf, dass User ihnen vorwerfen würden, extrem rechts zu sein, allein weil sie in Sachsen lebten. "Das ist eine extreme Diskriminierung von über sechs Millionen Menschen, die hier in diesem schönen Bundesland leben", so der Mann, der seine Identität nirgends preisgibt [Anm. d. Red: In Sachsen leben nur etwa vier Millionen Menschen]. Zudem lehne er jegliche Diskriminierung, vor allem aber "gewalttätigen Extremismus von links" ab.

Story-Beiträge von "Magnifikind" werden häufig mit Xavier-Naidoo-Songs unterlegt. Auch Naidoo (49) verbreitet seit Jahren teils antisemitische Verschwörungsmythen, Experten halten seine Ansichten für gefährlich. Zu einem Post mit Naidoo-Musik schreibt der Hundeschnickschnackladen jedoch: "Wir sind vielleicht das pro-jüdischste Unternehmen in ganz Deutschland." Generell scheint es der Firma ein Anliegen, seine Pro-Israel-Haltung so oft wie möglich nach außen zu tragen. In der Instagram-Bio, einzelnen Posts und sogar mit einem Davidstern als Icon auf der Webseite.

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Attila? "Verbinde den Namen immer mit etwas sehr Positivem"

Auch im Bewerben seiner Hundeartikel benimmt sich der Betreiber rätselhaft. Etwa zeitgleich mit der ersten Laura-Müller-Kooperation erscheint ein Beitrag, mit dem ein Leinen-Halstuch-Set namens "Michael" beworben wird. Das kommentiert der Betreiber mit folgenden Worten: "Ist ein Name mit wundervoller Bedeutung! Er kommt aus dem Hebräischen und heißt: ''WER IST WIE GOTT?'' Er ist Schutzengel Deutschlands und Israels! Etwas, das wir ganz besonders lieben!"

Und damit nicht genug: Einen weiteren Beitrag widmet "Magnifikind" Ausführungen über den Namen Attila. So habe der Hund des Großvaters geheißen, deshalb verbinde man den Namen "immer mit etwas sehr Positivem". "Attila Hildmann, der hier oft in Kommentaren kursiert, ist uns unbekannt", schreibt das Unternehmen weiter. "Wir kennen ihn inzwischen vom Namen. Als veganer Koch ist er uns noch geläufig. Darüber hinaus sind wir da keine Experten." Auch Hildmann ist wegen Hetze im Netz und Antisemitismus berüchtigt – und sogar verurteilt. Warum der Betreiber hier so kryptisch auf ihn anspielt: unklar.

Thüringer Logistikunternehmen wollte Laura Müller als Testimonial

Die Kooperation von Laura Müller und dem Hundebedarf-Unternehmen wirkt also mindestens seltsam. Besonders vor dem Hintergrund, dass sie sich vor wenigen Monaten in Hinblick auf die Verschwörungserzählungen ihres Mannes noch als "so neutral wie die Schweiz" betitelte. Und sie hätte auch die Wahl gehabt: "Magnifikind" war nach TV Spielfilm-Informationen nämlich nicht das einzige Unternehmen, das eine Kooperation mit der 21-Jährigen ersuchte.

Ein Logistikunternehmen aus Thüringen wollte Laura Müller als Testimonial gewinnen und versuchte Ende 2020 über Wochen, sie oder ihren Gatten zu erreichen. "Wir haben es über alle Wege versucht, Timo Berger [Anm. d. Red: ehemaliger Manager von Michael Wendler, streitet aktuell mit ihm vor Gericht] wollte ihr unser Angebot sogar persönlich in Florida unterbreiten, aber keine Antwort", so ein Mitarbeiter des Unternehmens gegenüber TV Spielfilm. Als Gag habe man dann eine Webseite erstellt, um deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Seite lief unter dem Namen "Cape Music Inc.", der Plattenfirma von Michael Wendler. "Unser Chef wollte Laura unbedingt für eine Werbeaktion und hat nichts unversucht gelassen. Doch sie hat sich nicht gemeldet. Schade", resümiert der Mitarbeiter. Inzwischen ist die Webseite abgeschaltet.