Ulrich Tukur (59) findet, dass sich die Deutschen in mancher Hinsicht eine Scheibe von den Italienern abschneiden können.
Der in Hessen geborene Schauspieler ('Tatort') pendelt seit 17 Jahren zwischen Venedig, der nördlichen Toskana und Deutschland, zieht inzwischen allerdings Italien als Ruheort vor. Woran das liegt, enthüllte Ulrich Tukur im Interview mit dem 'Berliner Kurier':
"Ich bin gerne in Deutschland, habe aber auch das große Glück, anderswo leben zu können. Ich bin sehr deutsch mit allen Vor- und Nachteilen. Doch in Italien werden mir die Nachteile ausgetrieben. Oder ich vergesse sie einfach", so der Kino- und Fernsehstar.
Deutschland sei für ihn ein "Land der Besserwisser, der Beurteiler und Aburteiler. Ich vermisse eine humorvollere Streitkultur, die nicht alles sofort in die rechte oder linke Ecke hinein skandalisiert", seufzte Tukur. Außerdem seien die Italiener "sehr höflich und zauberhaft. Es gibt dort eine größere Leichtigkeit des Lebens".
Neben Leichtigkeit hat der Schauspieler offenbar auch Lebensglück gefunden. Wie das möglich ist? "Glück ist, wenn man liebt. Das geht viel tiefer. Wenn man geliebt wird, ist das sicherlich ein sehr angenehmer Zustand und auch erstrebenswert. Aber zu lieben ist das große Geheimnis", schwärmte er kürzlich im Interview mit 'deutschlandfunk.de'. "Dabei meine ich nicht nur die Liebe zu einem anderen Menschen, sondern auch die Liebe zur Musik, zur Malerei, die Liebe zur Natur - was auch immer. Eine tiefe, bedingungslose Liebe, die nicht fragt, was ich dafür kriege, sondern die sich einfach nur freut, dass es da ist."
Um dieses Thema geht es auch im neuen Film des Darstellers, 'Gleißendes Glück', der seit einigen Tagen im Kino läuft. In diesem spielt Ulrich Tukur einen Ratgeber-Autoren, der einer Frau - gespielt von Martina Gedeck - durch ihre Glaubenskrise hilft, gleichzeitig aber auch versucht, seine eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.
/Cover Media