Regisseure suchen oft nach Stars, die ihren Rollen privat so ähnlich wie möglich sind. Das hält ihr Spiel authentisch. Ist Hardy auch im echten Leben der Unnahbare? Beharrlich ist er zweifellos. Nach seinem Abschluss am Drama Centre London ergatterte er schnell Starrollen im Olymp des Brit-Kinos: in "Layer Cake" von Matthew Vaughn, "Rock'N'Rolla" von Guy Ritchie oder "Inception" und "Dunkirk" von Christopher Nolan. Vorläufiger Höhepunkt: Im Gangsterfilm "Legend" spielt er gleich beide Hauptrollen - den ruhigen, kalkulierenden Reggie Kray und dessen psychotischen, brutalen Zwilling Ron Kray.
Harte Schale, weicher Kern?
Den Kontrast zwischen lauten und leisen Tönen hat Hardy schmerzlich selbst gelebt. Mit Anfang 20 war er abhängig von Alkohol, Crack und Kokain. "Ich hätte meine Mutter für Drogen verkauft", offenbarte er im Rückblick auf finstere Abgründe - die er nur noch in seinen Filmen zulässt: "Auch wenn meine Rollen meist sehr aggressiv sind, bin ich eigentlich alles andere als gewalttätig." Hardy ist heute clean und wie ausgewechselt, sein Familienglück geht ihm über alles: Schauspielkollegin Charlotte Riley ("Edge of Tomorrow") heiratete er ohne Protz im kleinsten Kreis in Südfrankreich. Für Sohn Louis ließ er sich "Figlio mio bellissimo" ("Mein schöner Sohn") auf den rechten Oberarm tätowieren. Außerdem nutzt er sein Starimage als Werbegesicht für die Tierschutzorganisation Peta.
Privat wie beruflich sieht die Zukunft für Tom Hardy rosig aus. Ob er der neue James Bond wird? 2018 ist er erst mal wieder der Bad Boy: als Marvel-Comicschurke Venom. Der wird bestimmt schön giftig!