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Interview

"The Voice of Germany"-Coach Johannes Oerding: "Viele gute Sängerinnen und Sänger sind nicht weitergekommen, weil sie zu nervös waren"

Johannes Oerding
IMAGO / Stephan Wallocha

Als neuer Coach ist Johannes Oerding prompt zum "The Voice"-Publikumsliebling avanciert. Im Interview spricht er über die Show, seine Beziehung zu Ina Müller und warum er die Anfrage von "Let's Dance" abgelehnt hat.

Seit vier Jahren hatte er keinen Urlaub. Da kommt die Einladung von Musiker-Kollege Max Giesinger (33), ein paar Tage auf Sardinien zu verbringen, für Johannes Oerding (39) gerade recht. Zusammen reisten die zwei deutschen Musikstars zum Präsidenten Cup des "Eagles Charity Golf Club" nach Santa Margherita di Pula im Süden der Insel. Zur gleichen Zeit schalten in Deutschland 2,1 Millionen Zuschauer ein, als die Auftaktfolge der 11. Staffel "The Voice of Germany" läuft. Neben Mark Forster, Sarah Connor und Nico Santos ist Oerding in diesem Jahr zum ersten Mal als Coach dabei. Fremd ist ihm das Privatfernsehen jedoch nicht. Bei "Sing meinen Song" nahm er 2019 bereits als Gast teil, in diesem Jahr probierte er sich sogar in der Rolle des Gastgebers. Als BUNTE.de den Sänger auf Sardinien zum Interview trifft und ihn auf sein "The Voice"-Debüt anspricht, erklärt er offen: "Ich bin zum ersten Mal dabei, eher der Unbekannte. Die Zuschauer müssen mich erst kennenlernen. Ich muss mich als Neuling beweisen."

Welches Fazit ziehst du aus den Blind Auditions?

Johannes Oerding: Ich hätte gern das eine oder andere Talent mehr bekommen, aber da ist uns dann Sarah Connor zuvorgekommen, weil sie einige der großen Stimmen weggeschnappt hat. Da hätte ich mich vielleicht noch ein bisschen mehr ins Zeug legen können.

Was hat dich bei den Dreharbeiten zu "The Voice" überrascht?

Ich dachte, dass es mehr geskriptet ist. Aber das ist es nicht. Es ist wirklich ein authentisches Format, die Dialoge, die Sprüche und Gags – da muss man wirklich schnell im Kopf sein und alle in der Jury sind das auch. Deshalb passieren viele lustige Dinge.

Wenn du die meist sehr jungen Kandidaten auf der Bühne siehst, erinnerst du dich selbst an deine Anfänge zurück?

Absolut. Viele standen zum ersten Mal auf so einer großen Bühne. Das löst nicht nur Aufregung aus, sondern auch Anspannung und Druck. Viele gute Sängerinnen und Sänger sind nicht weitergekommen, weil sie zu nervös waren. Sie singen dann schiefe Töne, die Stimme bricht. Es ist die erste Zerreiß- und Mutprobe, die es zu bestehen gilt. Sonst kommt man in diesem Business nicht weiter.

Ist es heute leichter oder schwerer, als Musiker ein Star zu werden?

Eine Karriere langsam aufzubauen, geht nicht mehr. Heute muss es schnell gehen. Als ich angefangen habe, hatte ich Zeit. Erst mein viertes Album ist durch die Decke gegangen. Dann war ich aber auch da und hatte ein großes Fundament. 

Warum, glaubst du, bist du erfolgreich?

Ich war einer der ersten, der deutschsprachige Singer-Songwritermusik gemacht hat. Dafür kann ich viele Sachen nicht. Ich kann kein Bild gerade aufhängen oder ein Dübel in die Wand hauen. Tanzen kann ich dafür ganz gut, eher Freestyle, aber Standard habe ich auch gelernt.

Wäre dann "Let's Dance" nicht auch etwas für dich?

Nach meinem Musikvideo zu "An guten Tagen", in dem ich getanzt habe, kam eine Anfrage von "Let's Dance". Aber unter Wettbewerbsbedingungen macht mir tanzen weniger Freude. 

Wenn deine Lebensgefährtin Ina Müller ebenfalls bei "The Voice" dabei wäre: Würdet ihr ein Duo oder Konkurrenz-Coaches sein?

Wir haben eine Prämisse, und zwar dass wir nicht zusammen in Formate gehen. Wir arbeiten aber sehr eng zusammen, auch hinter den Kulissen. Ich schreibe mit ihr ihre Songs, sie hilft mir bei meiner Musik. Wir wollen aber nicht so ein Cindy-und-Bert-Pärchen sein. Jeder versucht seine eigene Identität zu haben. 

Die Reisekosten wurde vom Veranstalter übernommen.