Sofia Coppola (46) wollte eine weibliche Sicht der Dinge. "Die Verführten" ist das aktuelle Werk der Regisseurin, das auf dem Roman von Thomas P. Cullinan basiert. Der Film erzählt die Geschichte eines verwundeten Soldaten während des amerikanischen Bürgerkriegs, der von der elfjährigen Amy, Schülerin eines Mädchenpensionats, entdeckt wird und in der Schule gepflegt und vor den gegnerischen Soldaten versteckt wird. Schon 1971 diente der Roman als Vorlage für einen Spielfilm: In "Betrogen" schlich Clint Eastwood zumeist im Nachthemd durch das Psychodrama von Don Siegel. Doch Sofia Coppola wollte diese Geschichte mit neuer Note aus einer anderen Perspektive erzählen. "Ich dachte, es wäre interessant, die selbe Geschichte nachzuerzählen, aber aus dem Blickwinkel eines weiblichen Charakters", erklärte die Regisseurin dem Empire-Magazin. "Es fühlt sich noch immer wie meine Persönlichkeit an, obwohl es in dieser anderen Welt ist."

Der neue Eastwood ist Colin Farrell. In der Neuverfilmung "Die Verführten" ist er als Soldat John McBurney zu sehen, während Nicole Kidman, Kirsten Dunst, Elle Fanning und Angourie Rice die weiblichen Schlüsselrollen übernahmen. "Ich habe immer die südlichen Frauen geliebt; all ihr Verhalten und ihre Eleganz. Da gibt es so einen Prunk - es ist so ein anderer Aspekt, wie die Frauen dazu erzogen wurden, einfach hübsch auszusehen und den Männern zu gefallen." Nicole Kidman erschien der Regisseurin dafür perfekt, doch war Sofia Copolla bedacht darauf, eine Vielfalt an Stars in den Film zu bringen. "Ich wollte die Girls in verschiedenen Stationen, aber sie sind alle Schönheiten. Es gibt keine Ältere, die nicht attraktiv ist."

Mit "Die Verführten" gewann Sofia Coppola bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes den Preis für die beste Regie. Ihr Film läuft bereits in den deutschen Kinos.

Autor: Steven Sowa /Cover Media