Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio (gewann als Hauptdarsteller in "The Revenant - Der Rückkehrer") könnte bald in der Rolle eines mörderischen Sektenanführers vor der Kamera stehen, dessen Taten die ganze Welt schockierten.
Der Schauspieler verhandelt um die Hauptrolle in dem geplanten Drama um den US-Prediger Jim Jones, der 1978 im Dschungel des südamerikanischen Landes Guyana einen der größten Massensuizide der Geschichte auslöste, wie die Branchenblätter Variety und Hollywood Reporter am Montag übereinstimmend berichteten.
Zwei weitere Filme hat DiCaprio schon fertig
Jones war das Oberhaupt der Sekte Peoples Temple, die unter dem Namen seit 1963 in den USA aktiv war. In den 70ern verließen sie das Land und siedelten nach Guyana um, wo sie im Urwald Jonestown gründeten, einen Ort, an dem Jones der Alleinherscher war. Der 47 Jahre alte Prediger hatte über 1000 Anhänger aus den USA mit Versprechungen einer friedlichen, gerechten Kommune dorthin gelockt. Ein US-Kongressabgeordneter, der vor Ort Berichten von Missbrauch und Freiheitsberaubung nachgehen wollte, wurde bei seiner Abreise zusammen mit vier Begleitern von Jones-Anhängern im Auftrag des Sektenanführers erschossen.
Nach diesem Mord gab Jones den Befehl zum Massensuizid: Mehr als 900 Mitglieder seiner Sekte starben gemeinsam, nachdem sie einen Saft mit Zyankali tranken. Nach Berichten der wenigen Überlebenden wurden etliche Mitglieder gewaltsam in den Tod getrieben. Jones wurde vor Ort tot mit einer Schussverletzung an der linken Schläfe vorgefunden, bis heute ist ungeklärt, ob er selbst den Abzug drückte.
DiCaprio drehte zuletzt unter der Regie seines langjährigen Freundes Martin Scorsese den Thriller "Killers of the Flower Moon" um eine wahre Mordserie an Ureinwohnern 1919 im US-Staat Oklahoma, nachdem auf deren Land große Ölvorräte entdeckt worden waren. Zum Jahresende ist DiCaprio in der Netflix-Komödie "Don''t look up" zu sehen, an der Seite von Jennifer Lawrence – und dürfte danach genug Zeit für den Jim-Jones-Film haben.