Der Beginn ihrer Karriere war zunächst etwas holprig geraten. Am 27. Juli 1958 in Krefeld geboren, studierte Margarethe Helene Schreinemakers, so ihr vollständiger Name, Publizistik und Sozialwissenschaften in Bochum und Bonn, war anschließend als Reporterin für den WDR im Einsatz. Über die Sendung "Extratour" schaffte sie es 1987 ins Erste, der Titel ihrer Sendung fast schon ein Markenartikel: "Wortschätzchen", ein Actionquiz mit Sprachspielen, so hibbelig wie die Moderatorin selbst. Von einer "enthemmten Kindergartentante" war damals unverschämterweise die Rede und nach neun Ausgaben der Spaß schon wieder vorbei, ihr Comedy-Nachfolger "Chicita" fuhr bereits nach drei Folgen gegen die Wand.
Schreinemakers live: In der Sendung auspacken
Ihren Durchbruch erlebte sie schließlich 1992 mit dem Wechsel zu Sat.1, die Sendung "Schreinemakers Live" wurde zum Quotengarant, prominente Gäste im Dutzend gaben sich die Klinke in die Hand, Schreinemakers verbuchte einen Bambi, eine Goldene Kamera und einiges mehr an Meriten. Bis um 1996 herum vom Verdacht der Steuerhinterziehung die Rede war, laut Schreinemakers von Finanzminister Theo Waigel ersonnen, der fürchtete, seine Ex-Frau könne in der Sendung auspacken. Einer Stellungnahme on Air drehte der Sender später den Saft ab – ein damals spektakulärer Vorgang. Schreinemakers blieb unbehelligt: Die Ermittlungen gegen sie wurden offiziell eingestellt.
Später wechselte sie von Sat.1 zu RTL, wo sie im ähnlichen Format weitermachte, die Einschaltquoten von einst jedoch nicht wieder erreichte. In den 2000er-Jahren schließlich folgte einiges an Versuchen, die Karriere wieder in Gang zu bekommen: Die Show "Big Diet" floppte, ein Talk in der ARD brachte es auf mehr als 30 Ausgaben. Schreinemakers tanzte durch "Let's Dance", versuchte sich bei 9Live. Der Einschnitt am 1. März 2009: Beim Joggen erleidet die Moderatorin einen Herzstillstand und wird von ihrem Lebensgefährten wiederbelebt.
Gartenarbeit bevorzugt
Seitdem verliert sich die Spur der einst so präsenten TV-Frau. Eines der letzten dokumentierten Projekte datiert von Mitte der 2010er-Jahre. Unter dem Motto "Crazy Art Deco" hatte Margarethe Schreinemakers sich als Möbeldesignerin versucht, traditionelles Handwerk mit knalligen Farben kombiniert. Ein Youtube-Kanal aus jener Zeit hat immerhin noch 13 Abonnenten.
Anno 2020 machte sie noch einmal Boulevard-Schlagzeilen, als sie ankündigte, ihre Luxusvilla in Belgien verkaufen zu wollen – mit 35 Zimmern, Aufzug, Schwimmbad, Concierge-Häuschen, Fußballplatz, Tenniscourt und klimatisiertem Weinkeller, Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro. Und seitdem? Hält sie es wohl mit dem Motto ihres Ehemannes Jean-Marie: "Lieber unseren Garten umgraben, als auf einem sinnlosen roten Teppich rumstehen."