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Karriere als ZDF-Film

Stasi gab Kati Witt unschönen Spitznamen in Akten

Das ZDF verfilmt die Karriere von Katarina Witt. Die Eisprinzessin aus der DDR machte jedoch auch Erfahrungen mit der Stasi. Heute kann sie darüber lachen.

Die Karriere von Katarina Witt ist einzigartig. Und deswegen nimmt das ZDF dies auch zum Anlass und zeigt einen Spielfilm über das Leben der "Eisprinzessin". Denn es gibt wohl nur wenige Athleten in Deutschland, die abseits der Bundesliga so viel Prominenz erlangt haben, wie Witt.

In der DDR war sie erfolgreiche Eiskunstläuferin. Doch 1988 beendete sie ihre aktive Karriere mit einem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Budapest. 1993 startete sie dann im wiedervereinigten Deutschland ein Sport-Comeback und wird schnell zur Spitzenreiterin in ihrem Metier. Bei Olympia 1994 belegte sie sogar den siebten Platz. Es reicht zwar für keine Medaille, aber für eine große Karriere – auch abseits des Sports.

Kati Witt über ihre Stasi-Akte

Die Karriere der Eiskunstläuferin wird nun im ZDF-Spielfilm "Kati – Eine Kür, die bleibt" (3. Oktober, 20.15 Uhr) nacherzählt. In einem neuen Interview mit "Bild.de" berichtet die heute 58-Jährige, dass sie von der Staatssicherheit der DDR überwacht wurde. Ihre Akte sei etwa 3000 Seiten dick gewesen. Und in dieser hatte sie einen kuriosen Codenamen: "Flop".

"Ich muss lachen über diesen Spitznamen", so Witt heute. Und sie vermutet, dass es sich um einen simplen Rechtschreibfehler gehandelt haben könne: "Sie meinten wohl Flip, so heißt ein Sprung beim Eiskunstlauf. Daraus wurde dann Flop."

"Wir entwickelten eine Art Galgenhumor"

Den unschönen Codenamen in ihren Stasi-Akten nimmt das ehemalige "Playboy"-Covermodel mittlerweile gelassen: "In gewissen Dingen entwickelten wir damals eine Art Galgenhumor, die Bespitzelung war einfach Teil unseres Lebens. Beim Telefonieren machte es manchmal klack in der Leitung, da wusste man, dass wohl gerade das Band zu Ende war und gewechselt werden musste."

Witt wurde von der Staatsführung als Repräsentantin und Aushängeschild der DDR betrachtet, traf sogar Erich Honecker und war Parteimitglied der SED. Nach ihrer Olympia-Teilnahme wurde Kati Witt zu einem gern gesehenen Gast in TV-Shows und zählt zu den bekanntesten Sportlern des Landes.

seb