Jella Haase (23) glaubt, dass ihre Generation unter einem ganz neuen Druck steht.

"Eigentlich geht's uns ja gut, wir mussten uns nichts wirklich hart erkämpfen. Wir wachsen sehr privilegiert auf mit allen Freiheiten", stellte die Schauspielerin ('Fack Ju Göhte') zwar im Interview mit der Zeitung 'Die Welt' fest, dennoch weist sie darauf hin, dass auch ihre Altersgruppe so ihre Problemchen hat.

"Es herrscht ein Druck, etwas Besonderes zu machen oder besonders zu sein. Sonst hast du dein Leben vertan. Es geht nicht unbedingt ums Berühmtsein, sondern darum, wahrgenommen zu werden, mit einer Sache Erfolg zu haben. Du willst nicht verschwinden in einem Einheitsbrei. Der Traum unserer Generation ist, wir wollen uns verwirklichen. Ich mich selbst ja auch", gab sie zu und verdeutliche, was dieses oft zitierte "verwirklichen" eigentlich bedeutet: "Es geht darum, etwas noch nicht Dagewesenes zu machen."

Heute müsse man sich immer neue Ziele suchen, "um die alten zu toppen", führte Jella aus. "Man könnte natürlich auch sagen, ich finde mein Glück, indem ich Kinder bekomme und heirate. Aber die Einfachheit des Seins scheint kein akzeptiertes Lebensmodell mehr zu sein. Man verschwindet nicht mehr einfach in einem Reihenhaus bis man stirbt. Alles muss besonders cool oder krass oder besonders neu sein. Das meine ich völlig wertfrei, es ist einfach so."

Mit ihren 23 Jahren hat Jella Haase sicher schon mehr erlebt und erreicht als viele Altersgenossen. Vor allem durch ihre Rolle als Chantal im Megahit 'Fack Ju Göhte' ist sie mittlerweile wesentlich bekannter. Im Alltag spürt sie das allerdings kaum. "Ich wohne ja glücklicherweise in Berlin. Die Berliner sind da ziemlich cool, die lassen einen doch ziemlich in Ruhe", zeigte sie sich im Gespräch mit der 'Berliner Morgenpost' erleichtert. "Man muss nur aufpassen, was man so erzählt. Ich habe da in der Vergangenheit vielleicht ein bisschen zu viel von mir preisgegeben, worüber ich mich nachträglich ein bisschen geärgert habe."

/Cover Media