Es ist noch nicht lange her, da galt James Gunn als der kommende Mann in Hollywood. Mit "Guardians of the Galaxy" lieferte er den frischsten und frechsten Superheldenfilm der letzten Jahre, die nächsten Projekte konnte er sich quasi aussuchen. Zu diesen Projekten gehörte eine Neuauflage der Kultserie "Starsky & Hutch". Amazon hatte James Gunn und seine Co-Autoren Mark Gunn und Brian Gunn im Sommer 2017 mit dem Reboot der Krimiserie beauftragt, die von 1975 bis 1979 produziert wurde.

Doch jetzt hat der Streaminganbieter das Projekt wieder fallen gelassen. Die Information der Streichung von "Starsky & Hutch" kam zeitlich auffällig nahe nach der Kündigung von James Gunn durch Walt Disney Pictures.

Was war passiert? Trump-Anhänger hatten ältere Tweets hervorgekramt, in denen der Trump-Gegner Gunn geschmacklose Witze über Vergewaltigung und Pädophilie gemacht hatte. Die Tweets stammen aus einer Phase in der der Regisseur gezielt auf Provokation aus war, einer Zeit von der sich der 51-Jährige immer wieder distanziert hatte. Doch Disney reagierte und entband den Regisseur von seinem Regieamt bei "Guardians of the Galaxy 3".

Amazon nimmt Stellung

Amazon hat sich nun beeilt zu beteuern, dass das Aus für "Starsky & Hutch" nichts mit der Kontroverse um Gunns Tweets und seiner Entlassung bei Disney zu tun habe. Die Entscheidung gegen ein Reboot sei bereits Monaten vor dem Skandal gefallen. Wie immer, wenn der Streamingdienst ein Projekt in der Planungsphase fallen lässt, gab es auch bei dem Verzicht auf "Starsky & Hutch" keine gesonderte Pressemitteilung, wie ein Sprecher gegenüber Yahoo zu Protokoll gab.

In der Krimikomödie "Starsky & Hutch" ermittelten in den 70ern die Cops Dave Starsky (Paul Michael Glaser) und Ken "Hutch" Hutchinson (David Soul) im fiktiven Bay City, unterstützt vom Slang-quasselnden Informanten Huggy Bear (Antonio Fargas). In Deutschland liefen die ersten Folgen 1978 im ZDF, in den 80ern weitere Episoden bei Sat.1. 2004 kam eine Filmversion mit Ben Stiller und Owen Wilson in die Kinos.