Meryl Streep (68) ist entsetzt. Der Grund: Filmproduzent Harvey Weinstein wurde am Sonntag von seinem Filmstudio The Weinstein Company entlassen, nachdem die New York Times vergangene Woche aufdeckte, er habe Schauspielerinnen und frühere Mitarbeiterinnen sexuell belästigt. Zudem soll Weinstein sich das Schweigen dieser Frauen erkauft haben.

Immer mehr Hollywoodstars äußern sich nun nach anfänglichem Zögern zu den Vorwürfen, darunter jetzt auch die dreifache Oscarpreisträgerin Meryl Streep. Sie hatte mit Harvey Weinstein unter anderem bei "Die eiserne Lady" zusammengearbeitet. Sein Verhalten sei "unentschuldbar", so ein Missbrauch von Macht aber weit verbreitet, erklärte sie in einem offiziellen Statement. "Die furchtlosen Frauen, die ihre Stimmen erhoben haben, um diesen Missbrauch zu enthüllen, sind unsere Heldinnen." Sie wolle aber betonen, dass sie selbst nicht davon betroffen gewesen sei und nicht jeder in der Branche davon gewusst hätte.

Harvey Weinstein: Vom Gott zum Geschassten

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Meryl Streep

Ihre Kollegin Julianne Moore (56) applaudierte via Twitter öffentlich jenen Schauspielerinnen, die als erstes den Missbrauch durch Harvey Weinstein zugaben: Ashley Judd und Rose McGowan. "Mit sexuellem Missbrauch und Nötigung ans Licht zu kommen ist beängstigend und Frauen gewinnen dadurch persönlich nichts", twitterte sie. "Aber durch ihren Mut wachsen wir als Gesellschaft und ich danke ihnen. Steht Ashley Judd, Rose McGowan und anderen bei."

Auch Lena Dunham (31) nutzte die soziale Plattform und sprach die Kündigung von Harvey Weinstein an. "Es ist leicht zu denken, dass die Weinstein Company rasch gehandelt hat, dabei war es tatsächlich unglaublich langsam, da sie immer davon gewusst hatten." Grand Dame Judi Dench (82) bezeichnete Harvey Weinstein stets als engen Freund, doch nun ließ sie über das US-Magazin Newsweek ausrichten: "Obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass Harvey Weinstein meiner Filmkarriere in den vergangenen 20 Jahre geholfen hat, wusste ich absolut nichts über diese Vergehen, die natürlich furchtbar sind. Und ich drücke denjenigen, die betroffen sind, mein Mitgefühl aus und unterstütze jene, die mit der Wahrheit ans Licht gegangen sind, mit ganzem Herzen."

Diese Äußerungen sind bemerkenswert, vor allem in der Vielzahl, auch Stars wie Kate Winslet oder George Clooney äußerten sich zu dem Skandal. Das Entsetzen von Meryl Streep jedenfalls muss tief sitzen: 2012 hatte sie den Produzenten in ihrer Golden-Globe-Dankesrede für "Die Eiserne Lady" noch als "Gott" bezeichnet.