Als der Filmstar Heath Ledger am 22. Januar 2008 starb, zeigten überall auf der Welt seine Fans ihre Betroffenheit. Ledger war durch die Teenie-Komödie "10 Dinge, die ich an Dir hasse" und den Mittelalterfilm "Ritter aus Leidenschaft" bekannt geworden, und begeisterte 2005 als homosexueller Cowboy im Oscar-gekrönten "Brokeback Mountain". Für seine wohl berühmteste Rolle wurde er aber erst posthum gefeiert: Monate nach seinem Tod erschien die Comicverfilmung "The Dark Knight", in der er als psychopathischer Joker dem Superhelden Batman das Leben schwer macht.
Für die Rolle bekam er über ein Jahr nach seinem Tod den Oscar als Bester Nebendarsteller. Auf der Bühne nahm den Preis Michelle Williams entgegen. Die Schauspielerin war zwei Jahre mit Ledger zusammen, sie haben eine gemeinsame Tochter. Und erst kürzlich hätte sie fast in einem Film mitgespielt, der direkt durch Ledgers Tod inspiriert wurde.
Blood: Ein Drama um Trauer und Verarbeitung
Der Film heißt "Blood" und wurde von Bradley Rust Gray inszeniert. Er handelt von der jungen Witwe Chloe (Carla Juri), die nach dem Tod ihres Ehemanns nach Japan reist. Sie trifft dort auf einen alten Freund, Toshi (Takasi Ueno), aber es ist ihr lange unmöglich, sich auf jemanden Neues einzulassen. Die Trauer liegt bleiern schwer über ihrem Leben.
Gray ist eng mit Michelle Williams befreundet und verriet Entertainment Weekly davon, dass der Tod Ledgers und Williams langer Weg aus der Trauer ihn zu "Blood" inspirierten. Er begann die Arbeit am Drehbuch sogar gemeinsam mit Williams – und der Plan war, dass sie die Witwe spielen sollte: "Wir beiden teilten das Gewicht des Todes und das Gefühl, dass du dieses Gewicht für immer mit dir trägst, wenn jemand, der dir nahesteht, verstirbt", sagte er und führte fort: "Als wir bereit für die Dreharbeiten waren, hat sie gemerkt, dass ihr das alles nach wie vor zu nahegeht, und sie zog sich höflich zurück."
"Blood" feierte im Januar 2022 auf dem Sundance Film Festival seine Uraufführung. Dort erzählte Gray gegenüber The Moveable Feast, dass er Williams den Ausstieg nicht übelnahm: "Es war ehrlich gesagt okay, denn es hat den Film dafür geöffnet, universeller zu werden."
Michelle Williams ist seit 2020 mit dem Regisseur Thomas Kail verheiratet, der u.a. das Broadway-Musical "Hamilton" inszenierte. Mit ihm zusammen hat sie ihre zweite Tochter bekommen.