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Ex-"Sportschau"-Moderatorin Monica Lierhaus: "Ich habe jeden Tag Schmerzen"

Lierhaus
Monica Lierhaus spricht im Interview mit "t-online" über ihr Hirn-Aneurysma. IMAGO / Future Image

Während einer Operation platzte bei Monica Lierhaus ein Gehirn-Aneurysma. Auch 13 Jahre später kämpft sich die ehemalige "Sportschau"-Moderatorin immer noch jeden Tag zurück ins Leben.

Monica Lierhaus (52) legte eine kometenhafte Karriere hin: Sie galt als das Gesicht der "Sportschau", moderierte die Fußball-Bundesliga, die Tour de France und die Olympischen Spiele.

Doch dann, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, fiel die damals 39-jährige 2009 vier Monate ins Koma. Durch einen Zufallsbefund entdeckte man bei ihr ein Hirn-Aneurysma, wie Monica Lierhaus im Interview mit "t-online" erzählt. "Ich wollte mir eigentlich die Augen lasern lassen." Doch ein befreundeter Arzt habe sie damals gebeten, sich noch einmal genauer untersuchen zu lassen, bevor sie diesen Eingriff vornehmen lässt. Bei einem MRT kam es dann zu der schicksalhaften Diagnose. "Die Ärzte erzählten mir, es sei etwas in meinem Kopf, das noch mal genauer untersucht werden müsste. Da kam dann heraus, dass ich ein Aneurysma habe. Es muss wohl schon von Geburt an da gewesen sein." Hirn-Aneurysmen sind tickende Zeitbomben. Je größer sie werden, umso eher besteht auch die Gefahr, dass das Aneurysma reißt und eine Hirnblutung entsteht. 

Monica Lierhaus entschied sich vor 13 Jahren für die Operation, um das Hirn-Aneurysma entfernen zu lassen. Sich selbst bezeichnet sie als "angstfrei[en] Mensch". Aus diesem Grund habe sie sich damals keine Gedanken gemacht, dass bei der Operation etwas schiefgehen könnte. Doch dort kam es zu Komplikationen, das Aneurysma platze und verursachte eine Hirnblutung. Monica Lierhaus lag mehrere Monate im Koma, musste vieles neu erlernen.

Monica Lierhaus: "Ich kämpfe mich so durch"

Im Interview mit "t-online" erzählt die Moderatorin, wie es ihr 13 Jahre nach dem einschneidenden Erlebnis geht und mit welchen Herausforderungen sie immer noch zu kämpfen hat. Ihr gehe es "gut", erzählt sie. "Ich kämpfe mich so durch." Dennoch habe sie immer noch mit den Folgen ihrer Operation zu kämpfen. Sie habe "jeden Tag Schmerzen". "Aber sie sind nicht mehr ganz so stark wie früher. Da waren sie auf einer Skala von eins bis zehn auf einer neun. Jetzt sind sie zwischen drei und vier. Aber auch nur, weil ich relativ viel dafür tue." Täglich geht Lierhaus mit ihrer Hündin spazieren, macht morgens im Bett schon Gymnastikübungen, läuft täglich auf dem Laufband und besucht Physiotherapeuten. Woher ihre Schmerzen genau kommen, weiß die 52-Jährige jedoch nicht. Ein Ziel, dass Monica Lierhaus in den letzten Jahren immer erreichen wollte, war es, sich irgendwann wieder Zöpfe flechten zu können — von diesem Wunsch musste sie sich jedoch verabschieden. "Nein, das geht nicht und ich habe es auch aufgegeben. Ich habe kein Bock mehr drauf. Das ist einfach zu frustrierend, wenn man merkt, es geht nicht. Deswegen habe ich es jetzt gelassen."

Monica Lierhaus kämpft mit ihrem Schicksal

In einem Interview vor zwei Jahren sagte Monica Lierhaus, dass sie die Operation mit ihrem Wissensstand von heute vermutlich nicht noch einmal machen würde. Was folgte, war ein Shitstorm. Viele reagierten mit Unverständnis und dem Vorwurf, dass Lierhaus ihr Situation nicht akzeptiert zu haben. Im "t-online"-Interview, dass sie den Shitstorm auch heute noch nicht verstehen könne. Das ihr Schicksal zu akzeptieren für sie aber auch nicht so einfach sei. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich bis heute meine Situation akzeptiert habe. Aber wie gesagt: Ich versuche einfach das Beste daraus zu machen."

Trotz Rückschlag: Monica Lierhaus macht weiter

Trotz ihres Schicksalsschlages hat Monica Lierhaus nie vollständig aufgehört, ihren Traumjob weiter auszuüben. Für den Sender Sky mache sie immer noch Interviews. Aber auch ihre Arbeit sei durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt worden. Darüber hinaus habe sie aber noch etwas anderes gefunden, was ihr Spaß macht. Monica Lierhaus hält Vorträge. "Darüber, wenn einem ein schwerer Schicksalsschlag passiert. Wie man damit — und allgemein mit Krisen — umgehen kann."

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