"Ruhe in Frieden, mein Freund. Du hattest ein Licht in Dir, das mich immer überwältigt hat", schreibt Regisseur Fatih Akin auf Instagram zu einem Bild von Birol Ünel, das den Schauspieler in seiner Rolle bei "Gegen die Wand" zeigt.

Ünel verstarb am Donnerstagnachmittag in einem Krankenhaus in Berlin, berichtet die Bild-Zeitung und beruft sich auf die "Maxim-Gorki-Theater"-Intendantin Shermin Langhoff.

Er soll an Krebs gelitten haben. Birol Ünel wurde nur 59 Jahre alt.

Mit "Gegen die Wand" zum Star

Ünel wurde 1961 in der Türkei geboren und wuchs in der Nähe von Bremen auf. Schauspiel lernte er an Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Ünel spielte auf der Bühne und fürs Kino, wo er schon in den 80ern erste kleinere Rollen ergattern konnte, darunter in "Der Passagier".

Zum Star wurde er 2004 durch die Rolle des alkoholkranken Cahit, der die Deutschtürkin Sibel (Sibel Kekilli) für eine Scheinehe zur Frau nimmt. Diese möchte ihrem strengen Elternhaus entkommen. Der Film von Fatih Akin bekam bei der Berlinale den Goldenen Bären. Ünel selbst erhielt für seine Darbietung des selbstzerstörischen Cahits eine Lola beim Deutschen Filmpreis.

Auch danach war Cahit nochmal bei "Soul Kitchen" von Fatih Akin zu sehen. Im Kinohit "Ich bin dann mal weg" über die Jakobsweg-Pilgerung von Hape Kerkeling spielte Ünel eine besondere Erscheinung.

Privat machte Ünel immer mal wieder Schlagzeilen, sprach auch offen über seinen Umgang mit Alkohol und Geldproblemen. Er hinterlässt zahlreiche Kollegen und Freunde, die sich in den sozialen Netzwerken bestürzt über seinen Tod äußern.