Der legendäre französische Stuntman Rémy Julienne ist tot. Er ist laut Medienberichten vom Freitag im Alter von 90 Jahren am Donnerstagabend an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie auch die französische Nachrichtenagentur AFP mitteilte, habe sich Julienne seit Anfang des Monats in einem Krankenhaus in Montargis in der Mitte des Landes in der Region Centre-Val de Loire auf der Intensivstation befunden.
Julienne hat in rund 1400 Filmen gefährliche Szenen ausgeführt. Sein Talent als Stuntfahrer war sowohl im europäischen Kino als auch in Hollywood-Blockbustern sehr gefragt. Die Anfänge macht er in den 60er Jahren in seiner französischen Heimat in Filmen wie "Fantomas", und erlangte dabei schnell einen Ruf als hochprofessioneller Stuntkünstler in Europa. Schnell erlangte er größere Aufträge, fuhr einige komplizierte Szenen in "Charlie staubt Millionen ab".
Trotz US-Erfolgen: Julienne blieb Europa treu
Obgleich Julienne den Sprung nach Hollywood schaffte, blieb er dem europäischen Kino verbunden. 1973 fuhr er den legendären Buggy aus der Bud-Spencer-Komödie "Zwei wie Pech und Schwefel" und sorgte so für Szenen, die man im italienischen Kino nicht alle Tage zu Gesicht bekam. Vier Jahre später durfte er das wohl berühmteste Auto der Filmgeschichte fahren: In "Ein toller Käfer in Monte Carlo" saß er am Steuer von Herbie.
1981 wurden schließlich die Macher der "James Bond 007"-Filme auf ihn aufmerksam. In "James Bond 007 – In tödlicher Mission" setzte er sich als Double für Roger Moore an das Steuer eines Citroen 2CV und absolvierte eine der kompliziertesten Verfolgungsjagden der Reihe. Bis 1995 war er für fünf weitere Bondfilme der Fahrer, doubelte die Darsteller Timothy Dalton und schließlich Pierce Brosnan. Einen seiner letzten größeren Einsätze als Stuntfahrer fuhr er 2006 im Alter von 76 Jahren bei "The Da Vinci Code – Sakrileg".
Er hinterlässt seine Söhne Michel und Dominique, die beide ebenfalls im Filmgeschäft als Stuntmen tätig sind.