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"Diese Drombuschs"-Star Sabine Kaack sagt: "Die Branche ist knallhart"

Sabine Kaack spricht im Interview über ihre Erfahrungen mit dem Schauspiel-Geschäft
Sabine Kaack spricht im Interview über ihre Erfahrungen mit dem Schauspiel-Geschäft IMAGO / Future Image

Schauspielerin Sabine Kaack wurde durch "Diese Drombuschs" bekannt. Im Interview verrät sie, wie sie heute zum Thema Liebe steht und wie es nach der Kultserie für sie weiterging.

Von 1983 bis 1994 flimmerte eine Kultserie über die Bildschirme, bei der sich alles um eine Familie aus Darmstadt drehte. Ja, der ZDF-Klassiker "Diese Drombuschs" lockte sechs Staffeln lang die Zuschauer vor die Fernseher. Auch Sabine Kaack (63) gehörte damals zum Ensemble der gefeierten TV-Serie und begeisterte die Zuschauer mit ihrer Darbietung als selbstbewusste Marion Drombusch. Zumindest, bis die heute 63-Jährige vor der letzten Staffel plötzlich schwanger und deshalb aus der Serie geworfen wurde. Im Gespräch mit TV Spielfilm blickt die Schauspielerin jetzt noch einmal auf diese schwierige Zeit zurück und verrät, dass die Nachricht vom Babyglück besonders für Robert Stromberger (†78), den Autor der Erfolgsserie, "erschreckend" war.

Ein Wendepunkt in Sabine Kaacks Leben und Karriere

"Er muss meine Schwangerschaft persönlich genommen haben. Seine Aussage 'Nee, das geht so nicht, diese Rolle muss neu besetzt werden' war für den Sender maßgeblich. Ich wurde aufgefordert, einen Brief an die Redaktion zu schreiben, dass ich aufgrund meiner Schwangerschaft aussteigen müsse, weil ich schwanger nicht drehen könne", erinnert sich Sabine Kaack. "Das habe ich dann auch getan. Was blieb mir anderes übrig? Leider war die Hörigkeit vom Sender zum Erfolgsautor sehr groß. Und das war das Ende für mich. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen und ich musste erst einmal damit klar kommen. Es war eine Schocksituation für mich."

Nach "Diese Drombuschs" geb es keine großen Erfolge mehr

Unterstützung bekam sie damals von ihren Fans, die auf die Barrikaden gingen, wie die 63-Jährige erzählt. Doch auch wenn die Zuschauer sich für die Schauspielerin aussprachen und ein Aufschrei durch die ganze Republik ging, war an der Entscheidung nichts mehr zu rütteln. Die Rolle der Marion Drombusch wurde neu besetzt, Sabine Kaack war raus und hatte sehr daran zu knabbern.

"Heute würde ich sagen, dass mir damals eine Art Berufsverbot erteilt wurde. Ich hatte danach immense Schwierigkeiten gehabt, größere Aufträge zu bekommen. Ab und zu 'durfte' ich etwas Kleineres drehen, aber das war sehr überschaubar", gesteht die gebürtige Norddeutsche. "Mein Sohn war gerade vier Monate alt, da bekam ich ein Drehangebot für einen Dreiteiler auf den Philippinen. Das musste ich absagen, da mir zu diesem Zeitpunkt ein Dreh mit einem Säugling zu gefährlich gewesen wäre. Damit war ich weg vom Fenster. Die Branche ist knallhart. Entweder man funktioniert oder bleibt auf der Strecke ..."

Sabine Kaack über ihren Beziehungsstatus

Zuletzt stand die 63-Jährige 2016 für eine Folge der ZDF-Serie "Notruf Hafenkante" vor der Kamera. Vor der Corona-Pandemie spielte sie auch Theater. Derzeit freut sie sich schon, "wenn ich überhaupt mal ein Hörbuch, Hörspiel oder eine Werbung sprechen darf"." Doch es ist vor allem die Schauspielerei, die sie vermisst. "Mir fehlt die Arbeit beim Fernsehen sehr. Es gibt so schöne Charaktere für Frauen in meinem Alter. Aber irgendwie sehe ich immer die gleich besetzten Rollen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern", kritisiert sie. "Es wäre großartig, wenn jemand den Mut hätte, etwas für mich zu entwickeln, was sich abseits der üblichen Rollenbilder bewegt."

Auf Veränderungen setzt Sabine Kaack übrigens auch in ihrem Privatleben. Nach ihrer Scheidung von Hautarzt Reinhard Pettker, mit dem die Schauspielerin 16 Jahre verheiratet war, geht sie als glücklicher Single durchs Leben, wie sie TV Spielfilm verrät. "Es gibt keinen Beziehungsstatus in meinem Leben! Ich lebe alleine, habe ein schönes Umfeld und einen innigen Freundeskreis. Mir ist es mittlerweile nicht mehr wichtig, ob der Mann meines Lebens, der Glücklichmacher um die Ecke kommt. Ich habe Freundschaften und Verbindungen, die viel unkomplizierter sind", so die 63-Jährige selbstbewusst. "Natürlich würde sich mein Sohn freuen, wenn ich mich wieder verliebe. Aber das ist bei uns nicht wirklich ein Thema. Er steht mit 28 Jahren auf eigenen Beinen."