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Daniel Küblböck: Hater überschwemmen seine Instagram-Accounts

Daniel Küblböck
Daniel Küblböck covermg.com

Das Verschwinden des ehemaligen DSDS-Kandidaten Daniel Küblböck beschäftigt Menschen in Deutschland. Auf den sozialen Profilen des Entertainers hat das nicht nur Trauerbekundungen zur Folge. Auch pietätlose Kommentare und Beleidgungen brechen sich Bahn.

Die Suche nach Daniel Küblböck (33) wurde eingestellt, doch das Interesse reißt nicht ab.

Am Sonntag [9. September] ging der Entertainer ("Daniel, der Zauberer") in der Labrador-See, ungefähr 185 Kilometer nördlich von St. John's/Neufundland, über Bord des Kreuzfahrtschiffes AIDAluna. Rettungskräfte suchten fieberhaft nach dem jungen Mann, doch mussten die Suche am Montag einstellen. Offiziell ist der Fall der kanadischen Polizei übergeben worden. Mark Gough, der Sprecher der kanadischen Küstenwache sagte zu BILD: "Leider gab es bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Lebenszeichen von Herrn Küblböck. Aufgrund der geringen Überlebenschancen wegen der niedrigen Wassertemperatur haben wir die schwere Entscheidung getroffen, die Suche einzustellen."

Daniel Küblböck wird ab sofort als vermisste Person eingestuft und das Interesse an dem Drama rund um den ehemaligen "DSDS"-Teilnehmer wächst weiter. Auf Instagram hat der Promi zwei Accounts geführt: einen unter seinem vollen Namen und einen als Rosa Luxemburg. In der Accountbeschreibung steht "Künstlerin, Schauspielerin, Transsexuell" und die hochgeladenen Selfies zeigen Daniel in Frauenkleidern, mit Make-up und extravagantem Schmuck. Während sich zu Beginn der Woche noch rund 12.000 Menschen auf Daniels erstem Account und lediglich 2.500 auf der Rosa-Luxemburg-Seite fanden, folgen beiden Kanälen inzwischen deutlich mehr: Am Dienstagmorgen [11. September] verzeichnete Daniel Küblböck 20.200 Abonnenten und Rosa Luxemburg 16.300 - ein ungewöhnlich starker Anstieg.
Foto: covermg.com, Daniel Küblböck
Das Traurige: Die meisten neuen Follower beider Accounts outeten sich mit übelsten Beleidigungen als Hater. Statt gemeinsam um einen Menschen zu trauern, wird online nun also gehetzt, beleidigt, diskutiert und weit unter der Gürtellinie argumentiert.

Kommentare wie "Wenn jemand sterben will, habe ich keinen Mitleid mit im (sic!), sondern respektiere seine Entscheidung! Also hört auf hier rumzujammern..." gehören noch zur harmloseren Sorte. Alles weitere ist nicht zitierfähig.

Nur einige wenige nutzen die Gelegenheit, um ihrer Trauer um Daniel Küblböck Ausdruck zu verleihen. "Hoffentlich bist du glücklich, egal wo du bist oder wer du bist. Ob Daniel oder Rosa - ein Mensch mit einer wohltuenden Individualität. Du bist besonders", schrieb eine Userin beispielsweise unter ein Bild von Rosa Luxemburg in ihrer Kabine auf der AIDAluna.

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Statement von TV-Kolumnist Oliver Kalkofe

Am Montagabend hat sich Oliver Kalkofe zu dem Thema geäußert. In der Vergangenheit war er einer der bissigsten Kommentatoren von Daniel Küblböck, den er rückblickend als eine "schrille und bisweilen irrwitzig erscheinende Gestalt" beschreibt. Doch Kalkofe stellt sich dem Hass entgegen mit Bemerkungen wie:

"Wir dürfen dankbar sein, über solche Künstler lachen, diskutieren oder auch uns über sie aufregen zu dürfen. Nur warum all die Wut und all der Hass, weil jemand anders ist?"

Sein Statement gegen Hass-Kommentare beendet er mit den Worten: "Danke für alles - und verzeih denen, die zu dumm oder empathielos sind und waren, auch mit dir statt nur über dich lachen zu können."