Bernardo Bertolucci (76) hat sich noch einmal erklärt.
1972 drehte der italienische Regisseur 'Der letzte Tango in Paris' mit Marlon Brando (†80) und Maria Schneider (†58). Der Film handelt von einem alternden Amerikaner, der sich auf eine anonyme Affäre mit einer jungen Französin in Paris einlässt. Unter anderem kommt es zu einer aufsehenerregenden errotischen Szene, in der Butter als Gleitmittel verwendet wird. Die Szene führte bereits in den 70er-Jahren zu Aufruhr, Bertolucci und Brando wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Seit der Premiere des Films hatte sich Maria Schneider immer wieder öffentlich geäußert und behauptet, von den beiden Herren missbraucht worden zu sein, indem sie nicht über die Verwendung der Butter informiert worden sei.
Vor wenigen Tagen tauchte der Mitschnitt eines Interviews auf, das Bertolucci 2013 gegeben hatte. In dem Video erklärte er, dass er sich mit Marlon gegen Maria verschworen habe, indem die beiden sie über die Details der drastischen Szene im Unklaren gelassen haben. Das Statement sorgte für einen Skandal, Stars wie Jessica Chastain (39, 'Zero Dark Thirty') riefen dazu auf, Bernardo Bertolucci strafrechtlich zu verfolgen, obwohl sich jahrzehntelang niemand an Schneiders Vorwürfen gestört hatte.
Nun wehrt sich Bernardo Bertolucci: "Ich möchte zum letzten Mal ein lächerliches Missverständnis aufklären, das noch immer für Aufregung auf dem ganzen Globus sorgt. Ich hatte mich wahrscheinlich nicht gut genug erklärt, dass ich gemeinsam mit Marlon Brando entschieden hatte, Maria nicht darüber zu informieren, dass wir Butter benutzen würden. Wir wollten ihre spontane Reaktion über die ungewöhnliche Nutzung der Butter einfangen. Darin liegt das Missverständnis. Man denkt, dass Maria nicht über die Gewalt informiert worden sei, die an ihr verübt wurde. Das ist falsch! Maria wusste alles, weil sie das Drehbuch gelesen hatte, wo alles beschrieben stand. Die einzige Neuerung war die Idee mit der Butter." Ob der Shitstorm für Bernardo Bertolucci nun abebben wird, ist fraglich.
/Cover Media