Asia Argento wird von der Vergangenheit eingeholt. Die Schauspielerin und Regisseurin ("Scarlet Diva") gehörte zu den Aushängeschildern der MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch, der Filmproduzent Harvey Weinstein soll sie 1997 vergewaltigt haben. Doch jetzt kam heraus, dass Argento einen Minderjährigen sexuell belästigt haben soll. Die 42-Jährige soll im Jahre 2013 den damals 17-Jährigen Schauspieler und Musiker Jimmy Bennett missbraucht haben. Laut New York Times soll Argento Bennett ein Schweigegeld von 380.000 Dollar gezahlt haben.

In einem Hotel in Kalifornien soll die Tochter des Horrorregisseurs Dario Argento ("Suspiria") dem damals minderjährigen Benett Alkohol zu trinken gegeben haben, ihn dann aufs Bett gedrängt, geküsst und Oralsex an ihm vorgenommen haben. Anschließend soll es zum Geschlechtsverkehr gekommen sein.

Entschädigung für Trauma?

Im Rahmen der MeToo-Kampagne Ende 2017, bei der sich Argento gegen sexuellen (Macht-)missbrauch engagierte, entschied sich Bennett, den für ihn laut eigener Aussage traumatischen Vorfall juristisch aufzuarbeiten. Laut seinem Anwalt habe es der ehemalige Kinderdarsteller unerträglich gefunden, dass sich Argento als Kämpferin gegen sexuelle Übergriffe gab, obwohl sie selber einen Minderjährigen belästigte. Laut New York Times soll es zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen sein, in deren Rahmen eine Entschädigung von 380.000 Dollar geflossen sein soll.

Jimmy Bennett machte geltend, dass er von dem Übergriff so traumatisiert gewesen sei, dass er finanzielle Einbußen hinnehmen musste. Habe er vor dem Vorfall in fünf Jahren 2,7 Millionen US-Dollar eingenommen, waren es danach nur noch 60.000 Dollar im Jahr.

Asia Argento, die für Bennett wie eine Mutter gewesen sein soll und auch schon seine Mutter in dem Film "The Heart Is Deceitful Above All Things" (2004) spielte, hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.