Der Satiriker und Kabarettist Herbert Feuerstein ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren in Erftstadt bei Köln, wie sein Haussender WDR am Mittwoch mitteilte.

Der im österreichischen Zell geborene Feuerstein war 20 Jahre lang Chef des Satire-Magazins "MAD" und bekam 1973 mit "Wild am Sonntag" seine erste eigene TV-Sendung im Ersten.

1990 folgte die Ratesendung "Psssst..." mit Harald Schmidt. Das ungleiche Duo wurde wenig später zum Kult: In der Comedy-Sendung "Schmidteinander" (WDR, Das Erste) gab Feuerstein den Prügelknaben für den Moderator - das Konzept für die Show stammte übrigens von dem kleinen, stets scharfsinnig auftretenden Feuerstein.

WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Feuerstein am Mittwoch für "seinen klugen Humor, seine herrliche Albernheit, den intelligent durchdachten Anarchismus und viele, viele höchst unterhaltsame Fernseh- und Hörfunkstunden".

Das vielschichte Leben des Herbert Feuerstein

Herbert Feuerstein machte sich nach seinem Studium in Salzburg mit seiner Frau auf den Weg nach New York. Dort arbeitete er als Korrespondent für das deutsche Satiremagazin Pardon und die deutsche Zeitung New Yorker Staats-Zeitung. 1969 kam er dann wieder zurück nach Deutschland und wurde Verlagsleiter und anschließend Chefredakteur beim MAD Magazin.

Den Fernsehzuschauer wurde er vor allem als Komiker an der Seite von Harald Schmidt bekannt und mit seiner 12-stündigen Aufzeichnung im WDR von "Feuersteins Nacht". In "Schuh des Manitu", "Manila" und weiteren Filmen stand der studierte Musiker und Journalist auch vor der Kamera. Seine Liebe für das Schauspiel am Theater hat er erst später entdeckt und war unteranderem als Amtsdiener Frosch zu sehen, aber auch vor der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" schreckte er nicht zurück.