Schnell machte es die Runde, als bekannt wurde, dass der WDR in seiner Mediathek vor alten Ausgaben der "Otto Show" aus den 70ern jetzt Warnhinweise zeigt, die darauf hindeuten, einige Witze des Komikers Otto Waalkes seien "heute diskriminierend". Nun hat es auch alte Folgen von "Schmidteinander" erwischt, jener Comedyshow, für die Harald Schmidt und Herbert Feuerstein in den 90ern sogar mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurden.

Dieses Mal ist aber nicht die Mediathek betroffen, sondern das lineare Fernsehen, in dem der WDR derzeit im Nachtprogramm die "Schmidteinander"-Episoden wiederholt. Wie bei Otto Waalkes lautet auch hier die vorab gezeigte Warnung: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden."

WDR empfindet auch Harald Schmidt "heute als diskriminierend"

Das Magazin Stern fragte daraufhin beim WDR nach und erhielt diese Stellungnahme: "Im Falle einer Ausstrahlung werden die Sendungen in ihrer ursprünglichen Form gezeigt, Inhalte werden nicht gelöscht." Bemerke man dabei allerdings Passagen, die heute als diskriminierend empfunden werden könnten, erlaubt sich der WDR eine Einordnung. "Dazu nutzen wir in diesen Ausnahmefällen Hinweistafeln zu Beginn der Sendung und ordnen das Format entsprechend ein."

Harald Schmidt selbst kommentierte die Entscheidung des WDR in gewohnt-sarkastischer Manier gegenüber der Bild: "Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat." Herbert Feuerstein, der durch seine Zusammenarbeit mit Harald Schmidt in Deutschland zur Comedy-Legende wurde, ist schon im Jahr 2020 verstorben. Er wurde 83 Jahre alt.