Re: Gepanschter Honig

Christine und Ivan Curic sind Berufsimker aus Nordhessen, im Sommer ernten sie Akazien-, Linden- und Tannenhonig aus ihren 800 Bienenstöcken. Seit 20 Jahren produzieren sie nach strengen Bioland-Richtlinien. Doch wie bei vielen der rund 1.000 Erwerbsimker*innen in Deutschland, stapeln sich auch in ihrem Lager unverkaufte Honiggläser. Denn die Konkurrenz aus Asien und Lateinamerika schreckt nicht davor zurück, das Naturprodukt mit billigem Zuckersirup zu strecken – und so pro Glas weniger als drei Euro zu verlangen. In der EU ist diese Praktik illegal. Unterstützung suchen die Curics bei Bernhard Heuvel. Der Vizepräsident vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund weiß: Selbst wo Bio draufsteht, ist nicht immer ein Naturerzeugnis enthalten. Heuvel führt in Eigenregie Tests durch und schickt Proben an ein Lebensmittellabor, um so den Betrüger*innen auf die Spur zu kommen. Denn fast die Hälfte des importierten Honigs in die EU ist laut EU-Kommission gepanscht. Auch in Spanien steht die Branche unter Druck. Immer wieder protestieren Imker*innen lautstark vor dem Landwirtschaftsministerium in Madrid. Der spanische Zoll weiß um die kriminellen Machenschaften und führt seit vier Jahren vermehrt Kontrollen durch. Im Hafen von Barcelona ist der Leiter der Zollfahndung, Carlos Gavilanes, auf eine Fracht mit 40 Tonnen Honig aus Argentinien aufmerksam geworden. Wurde auch hier der Honig verfälscht? (Senderinfo)