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Die Tribute von Panem: Wieso die Reihe zunächst verboten wurde

Als "Die Tribute von Panem" 2012 die erste Verfilmung bekam, gab es schon eine riesige Fangemeinschaft durch die erfolgreiche Buchreihe. Die Vorgeschichte "The Ballad of Songbirds and Snakes" von 2023 konnte an den Erfolg anknüpfen. Aber fast hätte es diesen Erfolg nie gegeben, denn die Bücher waren verboten.

"Die Tribute von Panem" zeigt die Geschichte einer dystopischen Gesellschaft. Dort ist der Staat in zwölf Distrikte und der Hauptstadt (dem Kapitol) aufgeteilt. Die Distrikte nahe dem Kapitol leben in Saus und Braus, während die äußeren Distrikte um das Überleben kämpfen müssen, da Nahrungsmittel knapp sind. Das diktatorische Kapitol richtet jährliche "Hungerspiele" aus, um seine Macht zu demonstrieren. Dort müssen aus jedem Distrikt zwei ausgeloste Tribute kämpfen, bis nur einer überlebt.

Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) ist zu den 74. Hungerspielen die erste Tributin, die sich selbst aufstellt. Nicht etwa, weil sie freiwillig um ihr Leben kämpfen möchte, sondern weil sie ihre Schwester Primrose (Willow Shields) beschützen möchte. Die Filme waren ein voller Erfolg und auch die Vorgeschichte "Ballad of Songbirds and Snakes" kann an den Erfolg anknüpfen. Aber fast wäre das alles nicht passiert, denn die Bücher von Suzanne Collins waren in Amerika verboten.

Gewaltdarstellung

Der erste Grund, warum die Bücher verboten waren, ist die Gewaltdarstellung. Obwohl es Bücher und Filme gibt, in denen viel brutalere Szenen gezeigt werden, ist hier das Problem, dass es sich durchweg um Kinder handelt. Die Tribute sind nämlich immer zwischen zwölf und 18 Jahren. Besonders die Szene, in der die kleine Rue (Amandla Stenberg), die von einem Speer durchbohrt wird und an ihren Verletzungen stirbt, ist hier zu nennen. Sie ist zwölf Jahre alt. Die Szene ist eine der stärksten Szenen im Film, weil Rue Katniss an ihre zwölfjährige Schwester erinnert, deren Schicksal sie abwenden konnte. Für die Filme wurde die Gewalt hier auf FSK12-Niveau reduziert.

Anti-Familiäre Werte und Satanismus

Einer der unverständlichsten Gründe für das Verbot war, dass "Die Tribute von Panem" keine Familienwerte vermittele. Die Begründung macht sehr wenig Sinn, da Katniss wichtigster Antrieb ihre Familie ist. Sie stürzt sich für ihre kleine Schwester in die Hungerspiele und setzt danach alles daran, ihr ein besseres Leben bieten zu können, als sie selbst hatte. Genauso sinnfrei ist die Unterstellung, der Film sei satanistisch. Es gibt im Buch keinerlei Andeutungen an den Teufel oder etwas anderes, was mit dem Okkulten oder gar mit Religion zu tun haben könnte.

Fans vermuten einen anderen Grund

Da die Gründe größtenteils absurd wirken, entwickeln Fans Theorien, weshalb die Bücher wirklich verboten waren. Die Vermutung liegt nahe, dass es womöglich an der Darstellung der Rebellion gegen Autoritäten liegen könnte. In den Büchern wird Katniss allmählich zur Galionsfigur einer Rebellion gegen das diktatorische Regime. CBR schreibt, dass es hier eventuell eine Angst gegeben haben könnte, dass die Moralvorstellungen aus dem Buch außer Kontrolle geraten könnten.

Aus ähnlichen Gründen wurden die Bücher außerhalb der USA noch in Vietnam und Thailand verboten. Zum Glück konnten die Bücher zum Schluss doch noch an die Öffentlichkeit geraten und eine legendäre Filmdystopie begründen.