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Zeichentrick

Wie andere Briefmarken sammelt er Geräusche

Er sieht aus wie ein Klumpen Blech. Doch Roboter WALL·E hat ein Herz aus Gold und ist definitiv das Highlight im Fahrzeugpark der Filmgeschichte.

Foto: Paramount Pictures International Germany, Sound-Tüftler Ben Burtt - Wie andere Briefmarken sammelt er Geräusche.
Er schuf das charakteristische Brummen der Lichtschwerter, das Fiepen von Roboter R2-D2 und den Wookie-Schrei in "Star Wars". Sound-Guru Ben Burtt, 60, bekam zwei Oscars für seine innovativen Klangkreationen. Jetzt brachte er für den neuen Pixar-Film dem Roboter WALL•E das Sprechen, Seufzen und Verlieben bei.

TV SPIELFILM: Ben Burt. Das ist ein interessantes Aufnahmegerät, das Sie da haben. Das läuft mit Minidisc, stimmt's?

Ben Burt: Stimmt.

Welche Technik benutzen Sie denn am liebsten?

Meist ein kleines Digitalgerät, im Grunde ein Firewire-Drive, von dem man die Klänge einfach als Datei auf die Festplatte und in mein Arbeitsprogramm, eine Software namens "ProTools", ziehen kann. Aber wenn ich länger unterwegs bin, so wie jetzt, nehme ich tatsächlich meist meine Videokamera. Das ist praktisch und der Klang ziemlich gut.

In mehr als dreißig Jahren in diesem Beruf hat sich die Technik immens weiter entwickelt, von riesigen Tonbandmaschinen bis zur Digitaltechnik heute.

Ja, ich hab alles mitgemacht, Zweispur-, Vierspur, Achtspur-Geräte. Ich habe immer noch mein Nagra, wissen Sie, was das ist? Das ist ein wunderschönes, in der Schweiz gefertigtes Tonbandgerät, das vor vielen Jahren State-of-the-Art war. Es funktioniert noch, wiegt aber mehr als 15 Kilo.

Es gibt Puristen, die der analogen Technik nachtrauern. Sie nicht?

Nicht wirklich, denn für mich wäre es gar nicht denkbar, analog zu arbeiten, da im Film, gerade diesen Filmen, alles digital passiert. Das ist viel praktischer. Ich könnte nicht sagen, was besser ist, aber für meine Arbeit ist digital viel einfacher.

Greifen Sie heute noch manchmal auf alte Klänge, Töne und Sounds zurück?

Immer öfter, ja. Ich habe einen Raum mit Regalen, die vollgestopft sind mit Tonbändern und Kassetten, manche staubiger als andere - das geht zurück bis ins Jahr 1954, zu den ersten Aufnahmen, die ich als Kind gemacht habe.

Und wie kommen die in den Computer?

Für den neuen "Indiana Jones"-Film hatte ich gerade meinen Sohn engagiert, der allein fünf Monate damit zugebracht hat, die Bänder zu digitalisieren und eine Soundbibliothek aufzubauen. Was gut ist, denn manche der Bänder lösen sich allmählich in Wohlgefallen auf.

V. Bleeck

Ben Burtt im Videointerview