Es sind keine leichten Zeiten für Johnny Depp: Seine Ex-Frau Amber Heard beschuldigt den US-amerikanischen Schauspieler seit Jahren der häuslichen Gewalt. Außerdem urteilte ein Gericht im November 2020, dass die britische Boulevardzeitung "The Sun" ihn zu Recht als "Frauenschläger" bezeichnen darf. In einem Interview mit der "Sunday Times" meldete sich Depp nun erstmals wieder öffentlich zu Wort. Dabei beklagte er, dass er seit dem Urteil "von Hollywood boykottiert" werde.
Grund für diese Behauptung ist die Veröffentlichung seines neuen Films "Minamata". Darin spielt der 58-Jährige den Fotografen W. Eugene Smith, der in den frühen 1970er-Jahren über die Quecksilbervergiftung einer japanischen Dorfgemeinde berichtete. Am Freitag feierte der Film in Großbritannien und Irland Premiere. Ein Starttermin für die USA steht derweil bislang nicht fest. Depp befürchtet, dass der Film einzig wegen seiner persönlichen Probleme keine Aufmerksamkeit bekäme.
"Manche Filme berühren die Menschen"
"Wir haben diesen Leuten in die Augen geschaut und versprochen, dass wir sie nicht ausbeuten werden", sagte Depp in dem Interview. "Dass der Film respektvoll sein würde. Ich glaube, dass wir unseren Teil der Abmachung eingehalten haben, aber diejenigen, die später dazukamen, sollten auch ihren Teil einhalten." Er fuhr fort: "Manche Filme berühren die Menschen. Und das betrifft die Menschen in Minamata und Menschen, die Ähnliches erleben." Seine eigenen Probleme seien im Vergleich zu den Vergiftungsopfern oder "den Menschen, die an COVID litten", "wie der Kratzer eines Kätzchens". Dennoch bezeichnete er seinen Sturz in Ungnade als "Absurdität der Medienmathematik".
Doch nicht alle scheinen Johnny Depp aufgegeben zu haben: Erst vor wenigen Tagen kündigte das San Sebastian Film Festival in Spanien an, Depp mit einem Preis für sein Lebenswerk auszuzeichnen und auch das tschechische Karlovy Vary International Film Festival will den Schauspieler mit einem Preis ehren.
Das Original zu diesem Beitrag ""Von Hollywood boykottiert": Johnny Depp erhebt Vorwürfe gegen US-Filmbranche" stammt von "Teleschau".