TV-Liebling Inka Bause, bekannt aus der Sendung "Bauer sucht Frau", teilt in einem Interview mit "t-online.de" ihre ernsten Bedenken bezüglich der politischen Entwicklung in Ostdeutschland. Die Zunahme des Zuspruchs für die AfD in den neuen Bundesländern verursacht der 55-jährigen Moderatorin große Sorge.
"Tagelang traurig, niedergeschlagen und ratlos", so fühlte sich Inka Bause, als sie von der hohen Anzahl an Stimmern für die "Alternative für Deutschland" bei den EU-Wahlen erfuhr. Die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin wuchs in der DDR auf, ist "immer viel in Deutschland unterwegs". Für sie sei das "Kind jetzt in den Brunnen gefallen", doch würde sich Inka wünschen, dass die Politiker und Politikerinnen in Deutschland mehr interessiert am "Gespräch mit den Menschen" wären.
"Bauer sucht Frau"-Moderatorin: "Wir Promis haben alle ein imaginäres Megafon"
Die Moderatorin möchte auch ihre prominenten Kollegen dazu bewegen, ihre Stimmen vor den nächsten Wahlen zu erheben und eine klare politische Position einzunehmen. "Wir Promis haben alle ein imaginäres Megafon vor dem Mund und müssen das nutzen. Es gibt so viele in den Kleinstädten, die vernünftig gewählt haben." Doch von vielen Promis wurde die 55-Jährige enttäuscht: "Die auffallend ruhige Haltung nach den Wahlen vieler Kolleginnen und Kollegen aus meinem Genre, Ausnahmen bestätigen die Regel, bestürzt mich."
Inka Bause kann das "rassistische Geschwätz" nicht mehr hören
Auch Inka Bause wollte sich eigentlich nicht politisch äußern, entschied sich schlussendlich aber dann doch dafür. "Ich bin Schlagersängerin und Moderatorin und Politik ist nicht meine Kompetenz – die Zeiten sind allerdings vorbei." Sie könne nicht mehr "im Restaurant sitzen und rassistisches Geschwätz anhören oder dumme Witze über queere Menschen."
"Es hätte genügend andere Möglichkeiten bei der Wahl gegeben"
Doch für Inka gäbe es keine Rechtfertigung der Sachsen, wieso man blau wählen sollte. "Alles, was nach Meinung vieler Ostdeutscher seit knapp 35 Jahren falsch läuft, rechtfertigt für mich nicht das Wählen der Blauen, die ihre Wurzeln und größten Spender im Westen haben", so die Moderatorin zu "t-online.de". "Es hätte genügend andere Möglichkeiten bei der Wahl gegeben, seinen Unmut zu zeigen – dann doch besser Kleinstparteien wie 'Menschliche Welt für das Wohl und Glücklichsein aller' oder die 'Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung'."
"Ich posaune gerade nicht heraus, dass ich aus Sachsen bin"
In ihren Augen haben es die "Auswirkungen der Pandemie, Kriege und Klimakatastrophen" für die Politiker schwer gemacht, so sollen die Menschen doch "gnädiger in ihrer Kritik" sein. Zudem fände es die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin gut, wenn die Menschen selbst versuchen, das Land besser zu machen. Und in der Ecke stehen, nichts tun und laut herummeckern, wenn etwas falsch gemacht wird, das kann jeder".
Doch momentan fühle es sich für Inka nicht richtig an, sich als stolze Sächsin zu zeigen: "Ich posaune gerade nicht heraus, dass ich aus Sachsen bin. Das ist mir noch nie passiert und es fühlt sich nicht gut an. Wieder sind wir für viele die Doofen, werden pauschal abgestraft. Wir sollten wirklich alle sehr sensibel mit der aktuellen Situation umgehen, sonst verlieren wir endgültig den Zusammenhalt. Da meine ich auch die Medien."