Alles begann im Jahr 1967 - da spielte Robert Forster in einem großen Hollywoodstreifen an der Seite von Marlon Brando und Elizabteh Taylor. Der von John Hughes inszenierte "Spiegelbild im goldenen Auge" verhalf dem damals 26-jährigen Schauspieler dennoch nicht zum Durchbruch. Erst 30 Jahre später war es so weit. Als "Jackie Brown" von Quentin Tarantino im Jahr 1997 herauskam, kam auch Forster wieder groß heraus. Für seine unvergessliche Rolle des Max Cherry wurde er bei den Oscars als bester Nebendarsteller nominiert.
Jetzt ist der Schauspieler tot. Er verstarb im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines Hirntumors und was seine Geschichte besonders tragisch macht: Er starb genau an jenem Tag (11. Oktober), an dem sein letzter Filmauftritt weltweit auf dem Streamingdienst Netflix Premiere feierte. Die Reaktionen auf seine Rolle in der "Breaking Bad"-Fortsetzung "El Camino" wird er nicht mehr erleben, dabei gehört er in seiner Rolle als gewissenhafter "Cleaner" Ed zu einem der Lichtblicke in einem ansonsten dürftigen Nostalgie-Aufguss von "Breaking Bad"-Schöpfer Vince Gilligan.
Von "Psycho" bis "Olympus Has Fallen": 50 Jahre Hollywood-Karriere
Fans von Robert Forster werden in naher Zukunft erneut die Chance bekommen, sein schauspielerisches Können zu bestaunen. Forster arbeitete dieses Jahr mit Steven Spielberg an der seriellen Neuinterpretation von "Amazing Stories" für den am 1. November in den USA startenden Streamingdienst Apple+. Wann die Serie zu sehen sein wird und wie groß Forsters Rolle darin wird, ist nicht eindeutig. Laut Filmdatenbank IMDb laufen die Dreharbeiten bei dem Projekt noch, Forster trete in der Episode mit dem englischen Titel "Dynoman and the Volt" auf.
Neben seinem größten Erfolg, "Jackie Brown", war der US-Amerikaner an mehr als 200 Film- und Serienprojekten beteiligt. Unter anderem spielte er 1998 in Gus Van Sants "Psycho"-Neuverfilmung den Psychiater, er war in David Lynchs "Mulholland Drive – Straße der Finsternis" zu sehen und bekam später auch Rollen in großen Mainstream-Werken wie "3 Engel für Charlie – Volle Power" oder "Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr". 2017 holte ihn Lynch schließlich für die dritte Staffel "Twin Peaks" als zuverlässigen und integeren Frank Truman ins Polizeirevier der mysteriösen Kleinstadt.
Weggefährten, Kollegen und Freunde aus Hollywood kamen in der über 50-jährigen Schauspielkarriere von Robert Forster so einige zusammen. Kein Wunder also, dass Bryan Cranston, Quentin Tarantino, Samuel Jackson und Co. nun ihrer Trauer Ausdruck verleihen.
Trauer der "Breaking Bad"-Kollegen
Aaron Paul, der als Jesse Pinkman neben Robert Finster sowohl in der Serie "Breaking Bad" als auch in der filmischen Fortsetzung "El Camino" zu sehen war, spricht von seinem Kollegen in höchsten Tönen. Forster sei ein "wahrer Gentleman" gewesen, der "es liebte zu schauspielern". Er schließt seine Worte der Trauer mit dem Satz: "Du bist eine Legende und wirst es immer sein."
Bryan Cranston kommt auf seine erste Begegnung mit Forster zu sprechen. "Ich traf ihn vor 40 Jahren beim Film 'Der Horror-Alligator' und dann wieder bei 'Breaking Bad'. Ich werde nie vergessen, wie nett und großzügig er zu einem jungen Kind war, das gerade erst in Hollywood anfing." Cranston war damals 24 Jahre alt, als er in dem Film von 1980 auftrat.
Tarantino und Samuel Jackson verabschieden sich
Quentin Tarantino sagte gegenüber dem US-Branchendienst Deadline: "Heute verliert die Welt einen Gentleman", und weiter meint der Regisseur: "Robert Forster für 'Jackie Brown' gecastet zu haben, war eine der besten Entscheidungen, die ich jemals in meinem Leben getroffen habe. Ich werde dich sehr vermissen, mein alter Freund."
Auch Schauspielkollege Samuel Jackson, der an der Seite von Forster unter anderem in "Jackie Brown" zu sehen war, verabschiedet sich. Dabei hält er sich kurz und schreibt auf Twitter lediglich: "RIP Robert Forster. Ein wahrlich hervorragender Schauspieler!!"