In der Kinderserie "Siebenstein", die zunächst im ZDF und später auf KiKA lief, hatte die Titelgeberin Frau Siebenstein (Adelheid Arndt) stets spannende Geschichten auf Lager. Diese erzählte sie dem frechen Raben Rudi und einem ebenfalls sprechenden, alten Koffer in ihrem Trödelladen. Seit 1988 waren die Drei in insgesamt 178 "Siebenstein"-Folgen zu sehen – bis die Serie im Jahr 2004 umgestaltet wurde. In diesem Zuge dankte Adelheid Arndt als Frau Siebenstein ab und wurde durch Henriette Heinze ersetzt. Doch wie ging es für Arndt nach ihrem Serien-Aus weiter? In Film und Fernsehen hat man die ausgebildete Schauspielerin bereits länger nicht mehr gesehen, denn heute geht sie einem ganz anderen Job nach.

Adelheid Arndt spielte in Filmen und auf Theaterbühnen

Bereits vor ihrer Rolle als Trödelladen-Besitzerin in "Siebenstein" hatte Adelheid Arndt eine bewegte Schauspielkarriere. Ihren ersten großen Erfolg feierte die gebürtige Heidelbergerin mit einer Hauptrolle im Spielfilm "1+1=3". Darin spielte sie eine junge, emanzipierte Schauspielerin, die durch eine ungewollte Schwangerschaft zwischen zwei Männern steht. Für ihre Leistung in dem Film wurde sie sogar mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Während der 80er-Jahre wirkte sie für einige Zeit am Züricher Theater – eine Leidenschaft, die später sogar zur Gründung ihres eigenen Ensembles führte. Im Fernsehen spielte sie unter anderem in Folgen von "Drei Damen vom Grill" sowie "Ein Fall für zwei". Mit "Eurocops" und der Reihe "Wolffs Revier" kamen weitere Auftritte in Krimis hinzu. Zudem war sie als Luisa Kautsky in Margarethe von Trottas "Rosa Luxemburg" zu sehen. Für die Dreharbeiten zur deutsch-kanadischen Seifenoper "Macht der Leidenschaft", in der sie die lesbische Tochter von Familienoberhaupt Jürgen Haller (Dietmar Schönherr) spielte, lebte sie zwischenzeitlich in Toronto.

Heute engagiert sich die Schauspielerin für Menschen mit Behinderung

Nachdem sich ihre Arbeit für "Siebenstein" dem Ende neigte, wurde es ruhig um Adelheid Arndt. 2007 war sie noch einmal in einer Gastrolle im Münchner "Tatort" zu sehen, anschließend nahm die heute 71-Jährige keine Rollen mehr an. Stattdessen gründete sie den Verein "Leben wie du und ich", der Menschen mit Behinderung in ihrem Streben nach einem selbstbestimmten Leben unterstützt. Schließlich hat Arndt selbst eine schwerbehinderte Tochter. Bis heute ist sie im Vorstand des Vereins tätig.