Sonja Ziemann ist tot. Laut verschiedenen Medienberichten verstarb die Schauspielerin bereits am Montag, den 17. Februar 2020 in einem Seniorenheim in München. Sie wurde 94 Jahre alt.

Obwohl die am 8. Februar 1926 im brandenburgischen Eichwalde geborene Schauspielerin ihr Filmdebüt bereits 1941 in "Ein Windstoß" gab, ist Sonja Ziemann mit dem deutschen Heimatfilm-Boom der Nachkriegszeit verbunden wie keine andere Darstellerin. Die Flucht in eine scheinbare Idylle lockte Millionen Zuschauer in die Kinos.

Sprichwörtlich wurde ihre Titelrolle in "Schwarzwaldmädel" (1950). Die Verfilmung der Operette von Leon Jessel war der erste deutsche Farbfilm nach dem Krieg und ein gigantischer Kassenerfolg. Regisseur Hans Deppe legte ein Jahr später  mit "Grün ist die Heide" nach, in dem Sonja Ziemann ebenfalls an der Seite von Rudolf Prack auftrat, mit dem sie das Filmtraumpaar der 50er-Jahre bildete.

Schluss mit heiler Welt

Ende der 1950er-Jahre wandte sich Sonja Ziemann auch Filmen zu, die mit heiler Welt nicht mehr viel zu tun hatten. Darunter war das deutsch-polnische Drama "Der achte Wochentag". Am Set lernte Ziemann den Autor Marek Hłasko kennen und lieben, den damals wichtigsten jungen polnischen Schriftsteller. Ebenfalls 1958 war sie im Kriegsdrama "Hunde, wollt ihr ewig leben" zu sehen.

1969 drehte sie den international besetzten Kriegsfilm "Die Brücke von Remagen". In den 70er-Jahren zog sie sich langsam aus dem Geschäft zurück, nachdem sie 1971 noch in dem Straßenfeger "Das Messer" spielte. Ihr letzter Auftritt war 1997 in einer Folge der Serie "Park Hotel Stern". Von 1989 bis zu seinem Tod 2001 war sie mit dem französischen Schauspieler Charles Reigner liiert.