Nach neun Jahren in der Versenkung wagte Stefan Raab (57) den Schritt zurück in die Öffentlichkeit. Am 14. September 2024 stieg er zum dritten Mal gegen Regina Halmich (47) in den Boxring und ließ sich ordentlich vermöbeln. Sein Comeback aber war da längst eingeleitet. Nur Augenblicke nach der Niederlage verkündete Raab: "Ich hab mir überlegt, ich mach' wieder Shows".
Eine Nachricht, auf die eingefleischte Fans des ehemaligen "TV total"-Moderators lange gewartet haben. Mit "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" ist der Entertainer nun also wieder wöchentlich zu sehen. Allerdings nicht wie gewohnt im linearen Fernsehen, sondern beim Streamingdienst RTL+. Doch was verspricht sich RTL von dieser Strategie?
Darum läuft Stefan Raab nur im Stream
Seit über 30 Jahren ist der Entertainer Stefan Raab in der Medienbranche zu Hause. Angefangen beim Musiksender Viva, wechselte Raab 1999 zu ProSieben, wo er 16 Jahre lang als Moderator tätig war. Doch seit einigen Jahren ist das klassische Fernsehprogramm auf dem Rückzug. Vor allem Jüngere greifen verstärkt auf Streaming-Angebote zurück. Wie der Medienexperte Christian Richter gegenüber "t-online" erklärt, soll Raab nun auch die Zielgruppe der 30- bis 40-Jährigen auf die Streaming-Plattform locken.
"Es zeigte sich in der Vergangenheit, dass vor allem bekannte und vertraute Marken oder Personen eine größere Zugkraft entfalten als neu entwickelte Inhalte", so der Experte. Ein Beispiel sei das Reunion-Special der Kultsitcom "Friends", mit dem HBO Max in den USA neue Kunden für den Streaming-Anbieter generierte.
RTL erzielt Traumquote mit Raab-Comeback
Das mit Spannung erwartete Comeback der "TV total"-Legende scheint vorerst geglückt. Als "der beste Neustart aller Zeiten bei RTL+" bezeichnete der Sender den Start des neuen Raab-Formats am Mittwoch (18. September 2024). Rund 73 Prozent der neu abgeschlossenen Abonnements seien auf Stefan Raab zurückzuführen, so RTL.
Genaue Angaben zu den abgerufenen Streams wollte der Sender allerdings nicht machen. Nur so viel: Raab habe mit dem neuen Format "alle bisher dagewesenen Rekorde bei RTL+ pulverisiert", heißt es in einer Mitteilung. Doch wird der Erfolg des alteingesessenen Entertainers anhalten? Der Medienexperte sieht das kritisch. Es gehe jetzt darum, neue Kundinnen und Kunden "dauerhaft zu binden", sagt Christian Richter und fügt hinzu: "Ob eine rückwärtsgewandte Wochenshow dafür ausreicht, bleibt fraglich."