In der Netflix-Serie "The Crown" steht die britische Königsfamilie im Mittelpunkt und begeistert seit Jahren zahlreiche Fans aus aller Welt. Doch nun werfen große Anschuldigungen weite Schatten auf die fünfte Staffel, die am 9. November bei Netflix erscheint. Darin wird auch die kriselnde Ehe von Prinzessin Diana (Elizabeth Debicki) und König Charles III. (Dominic West) thematisiert. Doch insbesondere die Darstellung der beiden sorgt für Kritik. 

In einer fiktiven Szene bezeichnet Charles seine damalige Frau Diana beispielsweise als eine "schlechte Mutter", weswegen sie "ins Gefängnis gehöre". William Shawcross, der offizielle Biograf von Queen Mum brandmarkte die Serie daraufhin laut "dailymail" als "abscheulich". 

Ärger um letzte Stunden von "Lady Di"

Doch auch die Darstellung von Prinzessin Dianas letzten Stunden vor ihrem Tod sorgt für Gesprächsstoff. Im Jahr 1997 starb die Mutter von Prinz William und Prinz Harry infolge eines Autounfalls. Das Drama, das sich in einem Pariser Tunnel ereignete, soll in der Serie nicht dargestellt werden. Allerdings könnte Prinz William laut "TheSun" darüber verärgert sein, dass die letzten Tage seiner Mutter von Netflix zu Unterhaltungszwecken reproduziert wurden. 

Ex-Premierminister John Major bezeichnet "The Crown" als "bösartigen Unsinn"

Darüber hinaus kritisierte auch der ehemalige Premierminister John Major die Netflix-Serie. Die erste Episode der fünften Staffel spielt im Jahr 1991 – dort ist König Charles als Prinz von Wales zu sehen, der heimlich plante, die Königin zu stürzen. So zeigt eine Szene, wie Charles versucht, den damaligen Premierminister Major zu beeinflussen, um die Abdankung seiner Mutter zu erzwingen. 

Doch gegenüber der "Mail on Sunday" erklärte Sir John, dass so ein Treffen nie stattgefunden habe und bezeichnete den Ausschnitt als "eine Ladung bösartigen Unsinns." Auch die Gespräche in der Serie seien frei erfunden und entsprechen nicht der Wahrheit: "Die Leute sollten sie boykottieren", forderte er weiter. Andere bezeichneten die Darstellung des Königs als "falsch, unfair und zutiefst verletzend."

Netflix will nicht auf fiktive Handlung bei "The Crown" hinweisen

Zudem ist in der umstrittenen Episode eine Zeitungsumfrage zu sehen, die zeigt, dass 47 Prozent der Bevölkerung für die Abdankung der Königin sind. Zwar basiert die Geschichte auf einer echten Umfrage aus dem Jahr 1990, allerdings sprachen sich damals 47 Prozent dafür aus, dass die Königin "irgendwann" in der Zukunft den Thron abgeben sollte.

Bereits 2021 unterstützten Politikerinnen und Politiker eine Kampagne der "Mail on Sunday", die von Netflix einen Haftungsausschluss für "The Crown" verlangte. Somit sollte klargestellt werden, dass nicht alles, was in der Serie gezeigt wird, der Wahrheit entspricht. Doch bisher hat sich der Streaming-Anbieter geweigert, einen solchen Hinweis zu Beginn der Episoden anzubringen.

Das Original zu diesem Beitrag "Royal-Serie "The Crown": Britischer Ex-Premier fordert Boykott" stammt von "Teleschau".