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"Der Dänemark-Krimi: Rauhnächte"

Marlene Morreis: "Sie will auf eigene Faust ermitteln"

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Marlene Morreis spielt in "Rauhnächte" eine Polizeibeamtin, die auf eigene Faust ermittelt. ARD Degeto/Marion von der Mehden

In der Mediathek ist er bereits vorhanden und heute startet der neue "Dänemark-Krimi" dann auch im Ersten. Mit dabei: Schauspielerin Marlene Morreis, die uns ein paar Fragen beantwortet hat.

Die Blätter wechseln ihre Farben, die Sonne verabschiedet sich immer früher. Der Herbst ist unverkennbar eingetreten. Das merkt der TV-Nutzer auch an der Programmierung. Mit "Rauhnächte" zeigt das Erste die Premiere der neuen Reihe "Der Dänemark-Krimi".

In der weiblichen Hauptrolle ist Schauspielerin Marlene Morreis zu sehen, die im düsteren Krimi einen folgenschweren Fehler begeht. Wie die Österreicherin damit persönlich umgeht und was sie an der Rolle gereizt hat, hat sie uns im Interview verraten.

Worum geht's in "Der Dänemark-Krimi: Rauhnächte"?

 Chaos in der Polizeistation von Ribe. Wir befinden uns mitten in den Rauhnächten als plötzlich vor Polizistin Ida Sörensen (Marleine Morreis) eine junge, abgemagerte Frau steht. Unter den angetrunkenen und verkleideten Partygästen fällt sie nicht auf und spricht kaum ein Wort. Sörensen schätzt die Situation falsch ein und erkennt in der verstörten Frau nicht die seit Tagen vermisste Smilla Vestergaard (Anne Kanis). Als sie erkannt wird, ist die Frau schon wieder verschwunden. Ist sie ein Opfer des sadistischen Serienmörders, der in der Umgebung sein Unwesen treibt? Kollege Magnus Vinter (Nicki von Tempelhoff) macht der Polizeibeamten für ihr Versäumnis Vorwürfe. Die begibt sich daraufhin auf die Suche nach der Vermissten und Täter, obwohl eigentlich Kommissarin Olsen (Katharina Heyer) zuständig ist.

"Ich mochte, wie ihr Leben aus dem Gleichgewicht ist"

TVSPIELFILM.de: Frau Morreis, der Dänemark-Krimi im Ersten feiert Premiere und Sie spielen mit Ida Sörensen die weibliche Hauptrolle. Wie sind Sie zu der Rolle gekommen?

Marlene Morreis: Ganz normal, über ein Casting. Ich hatte das Buch gelesen und mich sehr für die Rolle interessiert, weil ich zu ihr gleich einen Bezug herstellen konnte. Gleichzeitig mochte ich, wie ihr Leben aus dem Gleichgewicht ist und sie versucht, das wieder ins Reine zu bringen.

Sie selbst haben Nordistik studiert, bevor Sie dann doch zur Schauspielerei kamen. Welche Beziehung haben Sie zu Skandinavien und hat Ihr Studium Ihnen für die Vorbereitung auf die Rolle eventuell sogar geholfen?

Ich reise da immer noch gerne hin. In den letzten Jahren war ich da zwei Mal im Winter zum Langlaufen. Einmal in Norwegen und einmal in Finnland nördlich des Polarkreises. Das war beide Male toll! Ich hatte ja während des Studiums auch zwei Semester in Schweden studiert, aber das ist nun auch fast 25 Jahre her. Schwedisch kann ich noch lesen, mit dem Sprechen tue ich mir schon schwerer mittlerweile.

Der Film wurde im beschaulichen Ribe (älteste Stadt Dänemarks, Anm. d. Red.) gedreht, wo er auch spielt. Wie haben Sie die die Stadt und die Bewohner empfunden?

Viel Zeit hatt ich nicht, um sie kennenzulernen, wir waren ja nur ein wenig über eine Woche dort und meist am arbeiten. Aber sie schienen mir schon sehr entspannt. Da war nie Hektik oder Stress, sondern ein gemütliches, sehr freundliches Miteinander.

Foto: ARD Degeto/Manju Sawhney, Die fatale Szene in "Rauhnächte": Die Polizistin erkennt nicht, dass es sich bei der Frau (l.) um eine Vermisste handelt.

"Sie ist untergeben und widersetzt sich aber"

Anders als anderen Krimis sind die Hauptrollen keine Kommissare, sondern normale Streifenpolizisten. Wie wirkt sich das auf die Geschichte aus?

Sie hat ja eigentlich gar keine Berechtigung, in diesem Fall zu ermitteln, weil sie ihn auch mit verursacht hat. Sie ist untergeben und widersetzt sich aber aus ihrem eigenen Handlungsdrang heraus den Vorgesetzten und auch ihrem Partner. Sie hat nicht die ganze Polizeigewalt hinter sich und muss auf eigene Faust versuchen, den Fall zu lösen.

Ida Sörensen begeht während einer spontanen Nachtschicht auf der Polizeistation einen schweren Fehler. Ida entwickelt große Schuldgefühle und will ihren Fehler wieder gut machen. Wie gehen Sie mit Fehlern um?

Ähnlich wie Ida. Ich verzeihe mir oft selbst sehr langsam und grübele gern darüber nach, warum und wieso etwas passiert ist. Ich kann Ida da schon verstehen, dass man das nicht einfach von sich schieben kann.

Der Titel des Krimis steht für ein heidnisches Ritual. Kannten Sie den Brauch der Rauhnächte?

Ja! Ich komme ja aus Österreich und zwischen Heiligabend und Dreikönig gibt es bei uns Perchtenläufe. Die Perchten sind Figuren des Volksglaubens, mit verkleideten geschnitzten Masken und Fell. Die treiben den Winter und das alte Jahr aus. Da gehe ich immer gerne hin, erinnert mich auch an die Kindheit. Und natürlich kenne ich noch von zu Hause Bräuche wie, dass man an den Rauhnächten keine Wäsche zum Trocknen aufhängen darf zum Beispiel, weil sich da die Geister drin verfangen könnten. Sind schöne Bräuche, aber ja mit sehr viel Abergauben verbunden.

Vielen Dank für das Interview. "Der Dänemark-Krimi: Rauhnächte" läuft am 14.10. um 20.15 Uhr im Ersten und ist seit dem 12.10. in der ARD-Mediathek streambar.