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Petersen, Emmerich & Co

So deutsch ist Hollywood - die Top-5-Regisseure

Es bleibt dabei: Als Deutscher hat man es schwer in Hollywood. Und dennoch haben es Regisseure wie Roland Emmerich dort geschafft. Hier sind unsere Top-5 der Hollywood-Helden made in Germany.

Sein Name ist noch nicht so geläufig, dennoch ist mit Oliver Schwentke mal wieder ein Deutscher auf bestem Wege, in Hollywood endgültig Fuß zu fassen. Am Sonntagabend läuft sein Film "Die Bestimmung - Insurgent" mit Kate Winslet auf RTL.

Anno 2002 hatte Schwentke, der in den USA ein Filmstudium absolvierte, mit "Tattoo" auf sich aufmerksam gemacht, anschließend ging er nach Hollywood, wo er mit "Flightplan - Ohne jede Spur" (2005) einen ersten Erfolg landete. Es folgten "Die Frau des Zeitreisenden", "R.E.D. - Älter, Härter, Besser" und bislang zwei Filme aus der "The Divergent"-Serie. Man darf gespannt sein, wo der Weg des gebürtigen Stuttgarters hinführt.

Erfolgreiche deutsche Regisseure in Hollywood sind nicht so reich gesät, aber es gibt sie. Hier sind unsere TOP 5.
Foto: Filmverleih, Wenders beim Dreh zu "Don't Come Knocking"
DER GRAND SEIGNEUR
Wim Wenders ist so etwas wie der Elder Statesman unter den deutschen Filmern in den Hollywood Hills. Mit "Der amerikanische Freund", u.a. mit Dennis Hopper, setzte er 1977 ein erstes Ausrufezeichen und huldigte hier bereits diversen Aspekten der amerikanischen Kultur. Mit "Paris, Texas" dann schaffte er den Durchbruch, eine Golden-Globe-Nominierung steht für das Roadmovie mit Nastassja Kinski zu Buche. Mittlerweile war Wenders bereits drei Mal für den Oscar nominiert, u.a. für "Buena Vista Social Club" (2000).

Hollywood-Durchbruch: "Paris, Texas"
Klassiker: "The Million Dollar Hotel"
Größter Erfolg: "Buena Vista Social Club"
In eigenen Worten: "Das amerikanische Mainstreamkino ist schon lange nicht mehr innovativ. Den europäischen Film empfinde ich da als viel lebendiger und erfindungsreicher."
Wolfgang Petersen
DER BLOCKBUSTER-EXPERTE
In Deutschland hatte Wolfgang Petersen sich mit zahlreichen Produktionen einen Namen gemacht - sein "Tatort Reifezeugnis" ist ein Klassiker, "Das Boot" ein Meilenstein und "Die unendliche Geschichte" ein märchenhafter Erfolg. Spätestens mit "Tod im Spiegel" (1991) schließlich schwang er sich in Hollywood in die erste Riege auf, es folgten veritable Blockbuster wie "Outbreak", "Air Force One" und "Der Sturm", auf insgesamt 15 Oscar-Nominierungen bringt es der Regisseur mittlerweile. Zuletzt drehte er nach langer Zeit wieder einmal in Deutschland, an "Vier gegen die Bank" arbeitete er u.a. mit Til Schweiger.

Hollywood-Durchbruch: "Enemy Mine"
Klassiker: "Das Boot"
Größter Erfolg: "Troja"
In eigenen Worten: "Wenn man lange weg war und dann wieder herkommt, stellt man fest, dass sich Deutschland enorm weiterentwickelt hat. Was die Crews angeht ist eine hervorragende Qualität da."
Foto: Sony
DIE KATASTROPHEN-KOMPETENZ
Schon mit dem zitatreichen Horrorknaller "Joey" (1985) und "Moon 44" (1990), einem Sci-Fi-Abenteuer mit Richy Müller, zeigte Roland Emmerich, das er zu Höherem bestimmt ist. Und tatsächlich: Mit seinem Wechsel nach Hollywood begann eine Success Story sondersgleichen. Mit seinem Faible für knallige Special Effects und gekonnt choreographierte Katastrophen, installierte Emmerich zahlreiche Popcorn-Klassiker in der Hollywood-Historie - von "Stargate" über "Godzilla" bis zur "Independence Day"-Fortsetzung.

Hollywood-Durchbruch: "Stargate"
Klassiker: "Joey"
Größter Erfolg: "Independence Day"
In eigenen Worten: "Ich habe noch nie verstanden, warum Hollywood ständig für alles und jeden eine Fortsetzung drehen will."
Foto: A.M.P.A.S., Florian Henkel von Donnersmarck am Abend seines größten Triumphs
DER OSCAR-GEWINNER
Schon sein Name ist klangvoll wie ein Markenartikel: Florian von Henckel-Donnersmarck. Der gebürtige Kölner holte 2007 mit "Das Leben der anderen" aus dem Stand einen Oscar. Der Auftakt zu einer klangvollen Hollywood-Karriere? Nicht so ganz. Nur ein Film steht seitdem für den Regisseur zu Buche. "The Tourist" (2010) mit Angelina Jolie und Johnny Depp fiel in der Kritik durch, im November 2017 soll Drehbeginn für sein neues Produktion "Werk ohne Autor" sein, u.a. mit Tom Schilling und Lars Eidinger.

Hollywood-Durchbruch: "Das Leben der anderen"
Klassiker: "Das Leben der anderen"
Größter Erfolg: "Das Leben der anderen"
In eigenen Worten: "Am Abend nach der Oscar-Verleihung hat Steven Spielberg zu mir gesagt: "You'll never get over this!" Was ja heißt: Davon werden Sie sich nie erholen. Ich war ein bisschen perplex."
Foto: www.youtube.com/zqnce, Uwe Boll - "King of Trash"
DER ACTION-MAN
Mit Oscars kann Uwe Boll (noch) nicht aufwarten, aber dem Mainzer dürfte es leidlich egal sein, die Prioritäten von Boll liegen im knalligen Action-Metier, das eh nur selten von der Academy goutiert wird. Videogame-Verfilmungen sind die Spezialität des 51-Jährigen, dessen Filmografie so illustre Werke wie "Blubberella", "Assault on Wall Street" und "Zombie Massacre 2" zieren. Noch kein Oscar-Stoff dabei, aber was nicht ist, kann noch werden und Erfahrung in den USA hat Uwe Boll wie kaum ein anderer Deutscher gesammelt. Und dass er wegen seiner Liebe zum Trash schon mal als "Son of Ed Wood" bezeichnet wurde, dürfte er als Kompliment auffassen.

Hollywood-Durchbruch: "Bloodrayne"
Klassiker: "Barschel - Mord in Genf?"
Größter Erfolg: "Darfur"
In eigenen Worten: "Mich interessieren eigentlich die meisten Kinofilme null. Ich gehe einfach nicht in diese Superheldenfilme rein, das kann ich mir auch im Fernsehen anschauen, wo man Vorspulmöglichkeiten hat."
TV-Tipp
Nachdem sich die rebellische Tris (Woodley) im Vorgänger gegen das in fünf Fraktionen unterteilte System gestellt hat, muss sie gemeinsam mit dem kämpferischen Four (Theo James) und anderen Verbündeten fliehen - vor Jeanine Matthews (Kate Winslet), der Vorsitzenden der herrschenden Klasse der Ken, und ihren Häschern um den erbarmungslosen Eric (Jai Courtney).

TV Spielfilm-Urteil: Effektreiche, populäre Sci-Fi-Mär für junge Erwachsene

Die Bestimmung - Insurgent
So 26.02. 20:15 - 22:30 RTL
Sci-Fi-Action, USA 2015, (115/135 Min.)