Otto Waalkes hätte sich all die Ehre nie erträumen lassen. Der Humorist bekam vor zwei Monaten das Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. Dass der Blödelbarde, der seine Fans seit den 80er Jahren begeistert, einmal von der Bundesrepublik mit der höchsten Auszeichnung bedacht wird, empfindet er noch immer als surreal, wie er im Gespräch mit der 'B.Z.' zugeben muss:

"Das war eine echte Überraschung, ich hatte das nicht im Traum erwartet. Das Ding ist mir in Gegenwart des Bundespräsidenten auch noch runtergefallen. Zweimal. Das erste Mal war nicht inszeniert, sondern ich war so aufgeregt. Schade, dass meine Eltern das nicht mehr miterleben konnten. Die wären noch stolzer auf mich gewesen."

Nun hat Otto an derlei Auszeichnungen aber Blut geleckt und fantasiert schon, was er als Nächstes in Empfang nehmen könne - oder was mit ihm passiere: "Otto, das Weltkulturerbe? Es war nie mein Ziel, solche Auszeichnungen zu bekommen. Aber wenn man 70 wird, rechnen die Preisgeber wohl mit dem baldigen Ableben des Preisnehmers. Früher habe ich mich Jahre älter gemacht, nur um in nicht jugendfreie Filmen reinzukommen."

Dass das Alter ihn weiser gemacht habe, will Otto Waalkes so allerdings nicht unterschreiben. Stattdessen blicke er auf bestimmte Stationen seines Leben zurück und die Erfahrungen, die ihn verändert haben: "Ich habe zwei Ehen erfolgreich abgeschlossen. Ich habe meinen Sohn aufwachsen sehen. Jetzt ist er erwachsener als ich - vermutlich feiern wir Weihnachten trotzdem gemeinsam."