Von Anfang der 1990er bis in die frühen 2000er war Mike Myers einer der größten Comedy-Stars in Hollywood. Mit "Wayne's World", der "Austin Powers"-Trilogie und den "Shrek"-Filmen (er sprach den Oger im englischen Originalton) begeisterte der lustige Kanadier Publikum wie Kritiker. Das brachte Myers nicht nur zahlreiche Preise ein. Der Komiker avancierte dank seiner erfolgreichen Filme auch zu einem der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Laut Forbes Magazine erhielt Myers zwischen Juni 2007 und Juni 2008 Gagen in Höhe von 55 Millionen US-Dollar – damit rangierter er damals hinter Will Smith und Johnny Depp auf Platz 3 (zusammen mit Eddie Murphy).

Doch in den letzten Jahren ist es um den einstigen Superstar sehr ruhig geworden. Was ist passiert?

Nach Mega-Flop: Mike Myers kehrt Hollywood den Rücken

Mike Myers' Abkehr von Hollywood lässt sich an zwei Ereignisse bzw. Filme koppeln. Bis 2002 landete der heute 59-Jährige einen Publikums- und Kritikerhit nach dem anderen. 2003 war damit aber erstmals Schluss. Die Kinderbuch-Adaption "Ein Kater macht Theater" war zwar finanziell ein solider Erfolg, doch die Kritiker hatten keine guten Worte für die klamaukige Komödie übrig. Zudem bekam der Film zahlreiche Nominierungen für den Negativpreis Goldene Himbeere. Und vielleicht ist es auch nur ein Zufall: Aber nach diesem Film war Myers einige Jahre nicht als Schauspieler vor der Kamera zu sehen, sondern fokussierte sich auf seine Arbeit als Synchronsprecher für die "Shrek"-Fortsetzungen.

2008 kam schließlich der nächste (und fast finale) Schlag. Denn in diesem Jahr landete Mikey Myers mit "Der Love-Guru" einen Riesenflop. So ging die Komödie, für die Myers zudem das Drehbuch schrieb und als Produzent tätig war, nicht nur an den Kinokassen gehörig Baden. Auch die Fachpresse überschüttete den Klamauk mit vernichtenden Kritiken. Bei der Verleihung der Goldenen Himbeere bekam "Der Love-Guru" 2009 bei sieben Nominierungen drei der unbeliebten "Trophäen" –  in den Kategorien "Schlechtester Film", "Schlechtester Darsteller" (Mike Myers) und "Schlechtestes Drehbuch".

Nach dem Mega-Flop hatte Myers 2009 noch einen Kurzauftritt als britischer General in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds". Anschließend verschwand Meyers praktisch völlig von der Bildfläche.

Mike Myers: Cameos und Nebenrollen

In den folgenden Jahren war Mike Myers in keiner größeren Produktion oder gar vor einer Filmkamera zu sehen. 2013 kehrte er kurz ins Rampenlicht zurück: Mit der Doku "Supermensch" über den Hollywood-Agenten Shep Gordon feierte Myers sein Regiedebüt und war darin auch zu sehen. Es folgten Nebenrollen in kleineren Projekten wie dem Thriller "Terminal", die aber alle unter dem Radar flogen.

Mehr Aufmerksamkeit bekam der Komiker 2018 mit seinem Kurzauftritt in "Bohemian Rhapsody", dem Biopic über die Band Queen und deren Frontmann Freddie Mercury. Myers spielt darin einen Musikmanager, der den vier Rockern erklärt, dass ihr Lied "Bohemian Rhapsody" nicht als Single rausbringen will, da er sich nicht vorstellen könne, dass irgendein Jugendlicher dieses Lied im Auto laut aufgedreht hören werde. Was nur wenige wissen: Die Szene ist eine Anspielung an Myers' Durchbruch "Wayne's World". Darin wird an einer Stelle "Bohemian Rhapsody" gespielt, wodurch der Queen-Song damals erneut in die US-Charts einstieg.

Anschließend nahm sich Myers erneut eine länger Auszeit. 2022 kehrte er schließlich mit "The Pentaverate" zurück. Doch die Comedy-Miniserie auf Netflix über eine Geheimorganisation, die immer wieder ins Weltgeschehen eingreift, fand weder beim Publikum noch bei den Kritikern Anklang. Ähnlich erging es der Krimikomödie "Amsterdam". Auch sie bekam keine wohlwollenden Kritiken. Und an den Kinokassen ging der Film ebenfalls unter.

Feiert Mike Myers bald ein Comeback?

Doch trotz der Flops: Mike Myers tastete sich in den Jahren langsam aber sicher wieder ins Rampenlicht zurück. Jetzt fehlt eigentlich nur ein großer Hit, damit das Comeback gelingt. Und vielleicht ist der Erfolg nicht in allzu weiter Ferne. Denn wie Myers im Mai 2022 in einem Interview offenbarte, hätte er große Lust auf einen vierten "Austin Powers"-Film.

Gerüchte um eine Fortsetzung der erfolgreichen Reihe geistern schon seit Jahren umher. Wird diese bestätigt, kann man sich bei der großen Fanbase sicher sein, dass sie erfolgreich wird. Myers wäre es nach all den Flops zumindest zu wünschen.