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Nach umstrittener Demo: Matondo Castlo darf "KiKa-Baumhaus" nicht mehr moderieren

Matondo Castlo KiKa
Matondo Castlo singt vorm Brandenburger Tor IMAGO / Achille Abboud

Weil der Moderator des "KiKa-Baumhauses" im Sommer an einer israelfeindlichen Demo teilnahm, hat der Kinder-TV-Sender nun Konsequenzen gezogen.

In den letzten Wochen häuften sich unter den Instagram-Beiträgen von Matondo Castlo (29) Kommentare wie diese: "Meine Kinder vermissen dich. Wir hoffen, du kommst bald wieder ins Baumhaus." Doch seit Montag (5. Dezember) ist klar, dass Castlo nicht mehr als Moderator in die Vorabendserie des Kinderkanals zurückkehren wird. Wie der 29-Jährige auf Social Media in einer Stellungnahme bekannt gab, hat der TV-Sender KiKa die Zusammenarbeit nach mehrmonatiger Pause beendet

Der öffentlich-rechtliche Fernsehkanal von ARD und ZDF für Kinder und Jugendliche bestätigt dies in einer Anfrage gegenüber BUNTE.de: "Als Haus haben wir uns nach gewissenhafter Abwägung gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Matondo Castlo entschieden. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen keine weiteren Informationen dazu abgeben."

Anfang August hatte die "Bild" einen Artikel veröffentlicht, in dem es hieß, Castlo habe "an einem israelfeindlichen Jugend-Festival in Farkha (Westjordanland)" teilgenommen. Dabei habe er an der Seite von "radikalen Steinewerfern" demonstriert. Nur einen Tag nach Veröffentlichung des Artikels teilte der KiKa in einer Pressemeldung mit: "Die Klärung des Sachverhaltes bedarf einer sorgfältigen und umsichtigen Prüfung. Wir haben uns im gegenseitigen Einverständnis entschieden, bis dahin die Zusammenarbeit mit Matondo Castlo ruhen zu lassen."

KiKa-Star Matondo Castlo: "Habe die politische Brisanz unterschätzt"

Viele Politiker hatten sich nach Bekanntwerden von Castlos Demo-Teilnahme zu Wort gemeldet. So äußerte sich etwa CDU-Politiker Philipp Amthor (29) gegenüber "Bild": "Wer anscheinend keinen Anstoß daran nimmt, dass Kinder für Israelhass instrumentalisiert werden, erscheint mir nicht geeignet, in Deutschland den gebührenfinanzierten Bildungsauftrag zu erfüllen."

Castlo selbst erklärte seine Teilnahme an der Demo schon im Sommer als "nicht politisch motiviert", denn er "hasse niemanden". Jetzt legte er auf Instagram nochmal nach: "Im Sommer besuchte ich ein Dorf in Israel, wo palästinensische Menschen leben und half dort bei der Renovierung einer Schule. Die schwierige Lage von Kindern und Jugendlichen in Konfliktgebieten beschäftigt mich sehr und hat mich auch dort stark emotionalisiert, so dass ich spontan der Einladung gefolgt bin, an einer friedlichen Demonstration teilzunehmen. Die politische Brisanz habe ich unterschätzt."

Matondo Castlo darf nicht mehr moderieren: Social-Media-User drücken ihr Unverständnis aus

Viele Follower drücken Castlo unter dem Statement ihr Mitgefühl aus. Schauspielerin und Aktivistin Thelma Buabeng schreibt: "Das klingt für mich nicht so, als ob du etwas falsch gemacht hast. Unfassbar, dass dir deswegen gekündigt wird." Eine Mutter kommentiert: "Meine Kinder haben dich geliebt und KiKa heißt ab jetzt 'Kaka' bei uns." Andere schreiben schlicht: "Das tut mir so leid."

Castlo gehörte seit August 2021 neben Singa Gätgens und Juri Tetzlaff zu den Moderatoren des "KiKA-Baumhauses". In seiner Heimatstadt Berlin ist er als staatlich geprüfter Erzieher für Kinder und Jugendliche tätig. Castlo ist Gründer und Geschäftsführer des gemeinnützigen Unternehmens "Alles für die Jugend", das musikalischem Nachwuchs Perspektiven ermöglichen möchte.