Martina Gedeck (55) kann sich gut mit ihrer Rolle der Staatsanwältin identifizieren.

Die Schauspielerin ('Der Baader Meinhof Komplex') hat am gestrigen Montag [17. Oktober] für die Schuld des Piloten plädiert. Der wurde von Florian David Fitz (41, 'Jesus liebt mich') gespielt und am Ende dennoch freigesprochen. Die Entscheidung über das Urteil lag jedoch nicht bei den Figuren des Films, sondern bei den Zuschauern zu Hause. Per Online-Voting oder per Telefon konnte abgestimmt werden, ob der Angeklagte freigesprochen oder verurteilt wird. Das Urteil fiel mit fast 90% sehr eindeutig für den Piloten aus. Der hatte im Film ein voll besetztes Flugzeug abgeschossen, das von Terroristen entführt worden war. Ziel war die gefüllte Allianzarena in München.

Martina Gedeck, die die Anklage im Stück vertrat, stimmt mit dem Publikum nicht überein, wie sie 'svz.de' verriet: "Aus meiner Sicht ist er schuldig, weil er gegen seinen Vorgesetzten, das Verteidigungsministerium, einfach eigenmächtig eine Entscheidung gefällt hat. Das ist ja für ihn als Soldaten der Bundeswehr nicht statthaft. Er hätte es nicht tun dürfen." Sie hat zudem sehr großes Vertrauen in das deutsche Rechtssystem: "In unserem Staat kann man sich meines Erachtens gut darauf verlassen, dass kompetente Menschen über die Verfassung wachen."

Der 'BILD' erzählte die Schauspielerin, was ihrer Ansicht nach das Hauptproblem beim TV-Experiment ist: "Kann man Leben überhaupt bewerten? Kann man Leben gegen Leben abwägen? Wir entscheiden in Deutschland ja zum Glück immer noch auf der Grundlage der Verfassung. Und die ist bekanntlich mehr als Intuition, sondern reichlich durchdacht."

Anders als Martina Gedeck sind die Zuschauer gestern aber dann doch ihrer Intuition gefolgt.

/Cover Media