Dieser Fall versetzte im vergangenen Jahr ganz TV-Deutschland in Aufruhr: Comedian Luke Mockridge (33) soll seine Ex-Freundin, Ines Anioli (35), sexuell und emotional missbraucht haben. Die 35-Jährige erhob schwere Anschuldigungen gegen den Moderator und warf ihm unter anderem vor, in einer Nacht während der dreijährigen Beziehung sexuelle Gewalt gegen sie ausgeübt zu haben. Mockridge zog sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück, wollte "sich im Stillen sammeln". Jetzt ist er zurück, gibt wieder Comedy-Shows vor Tausenden Leuten. Und polarisiert dort mit geschmacklosen Witzen über die Vorwürfe.
Luke Mockridge: "Die ganze Kacke lassen wir heute Abend einmal draußen, Deal?"
Laut dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" soll Mockridge in seiner Show in Leipzig in einer an Disney-Soundtracks angelehnten Musical-Einlage Bezug auf die Vorwürfe genommen haben. "Ich bin der Typ mit dem Sex-Skandal. Du hast die Tickets gekauft und deine Freunde haben 'Nein' gesagt. Ihr habt versucht, mich aus der Comedy-Welt zu canceln, aber jetzt bin ich zurück", habe er auf Englisch gesungen.
Zudem habe er die Show mit den Worten: "Es gibt so viel, was man adressieren könnte, in meinem Leben, in eurem Leben", eingeleitet. "Aber ganz ehrlich: Kein Bock. Es gibt so viel Meinung in der Welt. Die ganze Kacke lassen wir heute Abend einmal draußen, Deal?"
Außerdem habe er sich über die sozialen Medien ausgelassen. Instagram sei eine "oberflächliche Scheißplattform", soll Mockridge wütend gesagt haben. Überhaupt seien die sozialen Medien "der Teufel" und: "Nichts, was dort passiert, hat mit dem echten Leben zu tun."
Luke Mockridge ist nach seiner Auszeit zurück
Monatelang trendete der Hashtag #KonsequenzenfürLuke im Internet, zahlreiche Feministinnen mobilisierten gegen Mockridge auf Twitter und Instagram. Einige dieser Frauen standen laut "RND"-Bericht bei Mockridges Auftritt in Leipzig vor der Halle. "Keine Show für Täter" sei auf einem Transparent zu lesen gewesen, das feministische Kollektive am Einlass Mockridges Gästen vorhalten. Vorher habe es noch eine Kundgebung am Hauptbahnhof gegeben.
Lange schwieg der Beschuldigte zu den Vorwürfen, bis er sich im August vergangenen Jahres in einem emotionalen Instagram-Video erstmals selbst dazu äußerte. Darin kündigte er eine Verlängerung seiner Auszeit an und erklärte außerdem, dass die Staatsanwaltschaft den Fall in zwei Instanzen überprüft habe und zu dem Schluss gekommen sei, dass kein Tatverdacht bestehe. Unter dem Beitrag befanden sich Tausende Kommentare, darunter auch viele von prominenten Persönlichkeiten.
Luke Mockridge auf Comedy-Tour
Zum Ende seines Videos gestand der 33-Jährige damals, dass er sich professionelle Hilfe genommen habe, um die Situation zu verarbeiten. "Ich muss verstehen, wie ich hier gelandet bin", sagt er. "Ich möchte mich im Stillen sammeln und ich möchte wieder zu mir finden."
Das scheint nun offenbar geschehen zu sein. Seine Tour hat am 26. März in Frankfurt am Main begonnen. Wann der 33-Jährige ins TV zurückkehrt, ist bislang noch unklar.